Hamann: BVB sollte Guirassy verkaufen

Für Borussia Dortmund ist Serhou Guirassy so etwas wie eine Lebensversicherung. Ohne die Tore des Stürmers dürfte der BVB deutlich schlechter dastehen. Dennoch würde TV-Experte Dietmar Hamann den Schwarz-Gelben raten, Guirassy zu verkaufen. Warum, das hat der frühere Bundesliga-Spieler nun begründet und noch einen weiteren Verkaufskandidaten genannt.
29 Tore und acht Vorlagen in 41 Spielen: So lautet der beeindruckende Arbeitsnachweis von Serhou Guirassy bei Borussia Dortmund. Zahlen, die eigentlich dafür sprechen, dass der BVB unbedingt weiter auf den Angreifer setzen sollte, der seit letztem Sommer das schwarz-gelbe Trikot trägt. Doch der frühere Bundesliga-Spieler und heutige TV-Experte Dietmar Hamann rät den Verantwortlichen zu einem anderen Vorgehen.
Als er in einer Talk-Runde beim Pay-TV-Sender "Sky" gefragt wurde, welche Spieler die Borussia abgeben sollte, nannte Hamann nämlich ausgerechnet Goalgetter Guirassy, der auch beim jüngsten 3:2-Sieg über Gladbach am Sonntag wieder traf.
"Der BVB muss natürlich schauen, wer einen Marktwert hat. Denn man wird Erlöse generieren müssen. Und Serhou Guirassy wäre aus meiner Sicht der Erste, wo ich schauen würde, ob einer 70 oder 80 Millionen Euro bezahlt", sagte Hamann mit Blick auf das Sommertransferfenster und fügte an: "Er ist 29 Jahre alt, hat ein gutes Jahr gehabt."
Sorgen machen sollte sich der BVB hingegen nicht, dass der sportliche Verlust zu groß sein könnte. Das sei auch bei den Abgängen des Wunder-Stürmers Erling Haalands (Sommer 2022) und das hochtalentierten Mittelfeldspielers Jude Bellingham (Sommer 2023) nicht so gewesen.
Hamann: Beim BVB funktionierte es in dieser Saison nicht
"Ein Haaland ging, und danach waren sie am 33. Spieltag Erster", spielte Hamann auf 2022/23 an, als die Dortmunder die Meisterschaft (am allerletzten Spieltag) nur ganz knapp verspielten.
"Ein Bellingham ging, alle dachten, jetzt bricht alles zusammen, und sie waren im Champions-League-Finale", sagte Hamann mit Fokus auf 2023/24, wo der BVB (erst) im Königsklassen-Endspiel (gegen Real Madrid) unterlag.
"Das heißt, das Ganze muss passen. Und ein Gittens und Guirassy, das wären die ersten, wo ich schauen würde, dass ich damit Kasse mache", nannte der TV-Experte in Youngster Jamie Gittens noch einen zweiten Kandidaten.
Bis zu 50 Millionen Euro könnte Gittens in die Kassen spülen, der Offensivmann soll derzeit unzufrieden sein.
Als die "Sky"-Talkrunde bei Hamann nachhakte, dass Guirassy doch zu gut und wichtig sei, untermauerte der Ex-Bundesliga-Star seine Worte.
"Was war denn mit Haaland? Der ging und sie müssen eigentlich Meister werden ...! Man muss immer schauen, dass das Ganze funktioniert. Und das war über weite Strecken 2024/25 nicht so", sagte er und setzte hinzu: "Und da mache ich Guirassy gar nicht verantwortlich. Er hat die Tore geschossen, auch in der Champions League."
Auf der anderen Seite müsse man aber die Finanzielle Seite sehen: "Wen kann man verkaufen?! Wenn ich solch einen Spieler habe, der in dem Alter ist - und ein englisches Team wird kommen mit einem Angebot über 80 Millionen - dann würde ich nicht zweimal überlegen", so Hamanns klare Vorgabe.