28.04.2025 08:24 Uhr

"Nicht akzeptabel": Ex-Schiri bewertet Aufreger in BVB-Spiel

BVB-Angreifer Carney Chukwuemeka und TSG-Torwart Baumann kollidierten
BVB-Angreifer Carney Chukwuemeka und TSG-Torwart Baumann kollidierten

Die Aufreger-Szene aus der Schlussphase vor dem späten Sieg-Tor von Borussia Dortmund bei der TSG 1899 Hoffenheim (3:2) wirkt weiter nach. Der frühere Bundesliga-Unparteiische Bernd Heynemann hat sich nun mit klarer Kritik an Schiri Benjamin Brand zu Wort gemeldet, der die Partie zwischen TSG und BVB leitete.

Hoffenheim-Coach Christian Ilzer sprach am frühen Samstagabend von einer "Skandal-Entscheidung", für BVB-Coach Niko Kovac hingegen war das Siegtor seiner Borussia bei der TSG nicht strittig (Kovacs Aussagen oben im Video). Klar ist: Der Treffer, der den 3:2-Erfolg der Schwarz-Gelben in Hoffenheim in der fünften Minute der Nachspielzeit in der zweiten Hälfte besiegelte, sorgte für reichlich Diskussionsstoff. Auch beim frühere Bundesliga-Schiri Bernd Heynemann.

Was war passiert? Dem BVB-Siegtreffer war eine äußerst strittige Szene vorausgegangen: Carney Chukwuemeka prallte mit TSG-Keeper Oliver Baumann zusammen, die Partie wurde nicht unterbrochen. Wenige Sekunden später traf Waldemar Anton in das leere Hoffenheimer Tor. Der VAR schaltete sich ein, die Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Brand hatte Bestand, ungeachtet dessen, dass Baumann danach mehrere Minuten lang am Kopf behandelt werden musste. War Brands Vorgehen richtig?

"Am Samstag hatte ich direkt ein mulmiges Gefühl, nachdem ich den Zweikampf von Hoffenheims Oliver Baumann und Dortmunds Carney Chukwuemeka im TV gesehen hatte. Beide gehen mit Risiko zum Ball, der Angreifer spielt den Ball aber nicht und trifft Baumann mit dem Knie am Kopf. Das war unbeabsichtigt, was für die Bewertung aber irrelevant ist. Daher war es für mich Stürmerfoul, mit enormer Auswirkung", ordnete Heynemann die Situation gegenüber dem "kicker" ein.

"Baumann erlitt eine große Beule, taumelte benommen, konnte seine Aufgabe, das Tor zu beschützen, nicht mehr ausüben - der BVB schoss das 3:2", so der WM-Referee von 1998 weiter.

Heynemann: Der Schiri muss sich die Szene selbst angucken!

"Der größte Fehler liegt für mich darin, dass sich Schiri Benjamin Brand auf den VAR verlassen und sich diese spielentscheidende Szene nicht angeschaut hat. Er hätte die Gültigkeit dieses Siegtors kurz vor Abpfiff selbst überprüfen müssen", betonte Heynemann.

Denn: "Selbst wenn er bei der kniffligen Szene, da Baumanns Hände auch auf dem Fuß des Angreifers landen, sein Urteil 'weiterspielen' bestätigt hätte - die Akzeptanz wäre größer gewesen."

So wie es aber abgelaufen ist, sei "das Vorgehen des Schiedsrichters bei dieser Aufregerszene nicht akzeptabel", legte Heynemann den Finger in die Wunde. 

Zuvor hatte auch "Sky"-Experte Dietmar Hamann gefordert, dass Brand aufgrund des "Kopfverletzungs-Zweikampf" hätte abpfeifen müssen.