28.04.2025 10:11 Uhr

Bayerns Bischof-Transfer ein "Affront"? Wirbel am FCB-Campus

Tom Bischof schließt sich im Sommer dem FC Bayern an
Tom Bischof schließt sich im Sommer dem FC Bayern an

Anfang des Jahres gab der FC Bayern die Verpflichtung des 19-jährigen Tom Bischof von der TSG 1899 Hoffenheim bekannt. Ein Coup, wie es schien. Doch dass das Mittelfeld-Talent zu den Münchnern wechselt, kam dort offenbar nicht überall gut an, vor allem rund um den Campus. Überhaupt gibt es derzeit viel Wirbel um den Status des Nachwuchszentrums.

Bei der TSG 1899 Hoffenheim wurde Tom Bischof in dieser Saison schon einige Male für seine starken Leistungen gelobt, TSG-Coach Christian Ilzer bescheinigt dem Mittelfeldmann zuletzt "unglaubliches Potenzial". Kein Wunder also, dass der FC Bayern zu Jahresbeginn zuschlug, wo Bischof den nächsten Schritt machen und irgendwann auch A-Nationalspieler werden soll.

Doch vor allem im Nachwuchsbereich des FC Bayern ist man nach "kicker"-Informationen nicht komplett erfreut, dass mit Bischof ein Externer zum FCB stößt. Der Transfer werde am Bayern-Campus "hinterfragt" und "teilweise sogar als Affront gewertet", schreibt das Fachmagazin.

Der Grund: Mit Gabriel Vidovic, Paul Wanner und Arijon Ibrahimović stehen bzw. stünden eigentlich eigene Talente mit ähnlichem Profil bereit. Mit Javier Fernandez, Felipe Chavez und Guido Della Rovere würden zudem drei aktuelle Youngster eigentlich im Hintergrund auf ihre Chance lauern, die durch den Bischof-Transfer nun geringer geworden sein dürfte.

Anders als bei Bischof, der die Hoffenheimer Jugend durchlief und dort zum Profi wurde, hätten die genannten Nachwuchsspieler die Philosophie des FC Bayern über viele Jahre kennengelernt und könnten diese daher möglicherweise besser verkörpern. 

FC Bayern: Der Übergang vom Campus ins A-Team ist nicht gut getaktet

Die im Untergrund lodernde Kritik an der Transferentscheidung kommt in einer Phase, in der es an der Durchlässigkeit vom Campus in Richtung Profi-Team zuletzt mangelte. Im letzten Jahr integrierte Ex-Coach Thomas Tuchel noch Aleksandar Pavlovic, in diesem Jahr wurde unter Vincent Kompany kein Talent dauerhaft eingebunden.

Wanner wurde schon zu Saisonbeginn verliehen, Mathys Tel, Adam Aznou und Ibrahimovic im Winter.

Youngster Lennart Karl (17 Jahre alt), der gegen Heidenheim zumindest auf der Bank sitzen durfte, ist nur ein Beispiel von vielen jüngeren Talenten, die viel Potenzial mitbringen, denen es aber aktuell an einem gut getakteten Übergang in die A-Mannschaft fehlt, schreibt der "kicker".

Der für den Campus mitverantwortliche Sportdirektor Christoph Freund sei von den Klubbossen "höchst geschätzt", sei in seiner Arbeit beim Nachwuchs aber "eingeschränkt" und könne seine Ideen nur bedingt umsetzen, heißt es im Bericht.