09.05.2025 08:20 Uhr

"Müller spielt immer": Van Gaal erklärt legendären Spruch

Louis van Gaal (l.) und Thomas Müller kamen bestens miteinander klar
Louis van Gaal (l.) und Thomas Müller kamen bestens miteinander klar

Thomas Müller debütierte einst unter Jürgen Klinsmann in der Bundesliga, seinen richtigen Durchbruch schaffte er dann ein Jahr später unter dem Startrainer Louis van Gaal. Der Niederländer setzte voll auf Müller, unter ihm verpasste er kein einziges Bundesliga-Spiel. Kurz vor dessen Ende als aktiver Spieler des FC Bayern erklärte van Gaal, warum der Weltmeister von 2014 für ihn so besonders war.

In den beiden Saisons 2009/2010 und 2010/2011 bestritt Thomas Müller unter Louis van Gaal sämtliche 68 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern, markierte in dieser Zeit 25 Tore. 

Van Gaal prägte damals den Spruch "Thomas Müller spielt immer!", der Jahre später längst Kultstatus besitzt. Der heute 73-Jährige verhalf dem FC Bayern mit seinem Amtsantritt 2009 fußballerisch in die Moderne - und setzte dabei konsequent auf das junge Eigengewächs. Aber warum eigentlich?

"Thomas sorgte für Ausgeglichenheit im Team und hatte zudem ein Gespür fürs Tor", sagte van Gaal im Gespräch mit dem "SID" und führte dazu weiter aus: "Er war ein hart arbeitender, guter Mittelfeldspieler, aber auch ein zweiter Stürmer, der Tore schoss - und dann wird sich das Blatt immer zugunsten von Thomas' Team wenden."

Müller-Durchbruch auch bei der WM 2010

Das tat es damals sowohl in München, als auch bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Jungspund Müller stürmte mit den Bayern unter van Gaal 2010 zum Double sowie ins Champions-League-Endspiel (0:2 gegen Inter Mailand) und im selben Jahr mit der DFB-Auswahl ins Halbfinale der WM in Südafrika (0:1 gegen den späteren Weltmeister Spanien), wo er sich obendrein die Torjägerkrone holte.

Dabei war van Gaals Treue zu Müller anfangs sogar in München umstritten. Wenn er ihn eingesetzt habe, sagte van Gaal, habe sich seine Frau Truus in der Vorstands-Loge von Patron Uli Hoeneß mitunter anhören müssen: "Ihr Mann hat wieder falsch aufgestellt!"

Die gemeinsame Zeit des "Tulpengenerals" mit seinem vermeintlichen Lieblingsspieler ging letztlich schneller zu Ende als geplant: Der streitbare Niederländer, der seinen Vertrag noch im September 2010 vorzeitig um ein Jahr bis 2012 verlängert hatte, wurde nach einem 1:1 gegen Nürnberg im April 2011 entlassen - daran konnte auch Torschütze Müller nichts ändern.

Mit van Gaals Spielidee, verfeinert von Jupp Heynckes, erklommen die Bayern und Müller 2013 Europas Fußball-Thron, gewannen das Triple. Später wollte van Gaal seinen Lieblingsschüler zu Manchester United holen, "aber da war nichts zu machen".