2. Bundesliga 2015/2016 » 9. Spieltag » Liveticker: VfL Bochum - 1. FC Kaiserslautern 1:2

Fazit:
Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt überraschend beim Tabellenführer VfL Bochum mit 2:1. Damit glückt dem neuen Trainer Konrad Fünfstück sein Einstand und Lautern holt nach langer Zeit wieder einen Dreier. Im Prinzip haben die favorisierten Gastgeber die komplette erste Stunde des Matchs verschlafen und in dieser Zeit auch zu Recht zwei Gegentore kassiert. Trotz des vielen Ballbesitzes, haben die Bochumer keine Gefahr ausgestrahlt, wohingegen die Gäste ihre Chancen durchaus effektiv verwertet haben. Jedoch hätten die Roten Teufel höher führen und damit den Deckel schneller draufmachen können. Am Ende wäre ein Unentschieden wohl gerecht gewesen, da Bochum die Schlussphase diktiert hat.

60 Sekunden stehen noch auf der Uhr. Kaiserslautern zieht geschickt einen Freistoß in der eigenen Hälfte und lässt wertvolle Sekunden runterlaufen...

Es gibt weitere 180 Sekunden Hochspannung in Bochum. Ein Tor fehlt dem VfL, um den Nimbus der Unschlagbaren zu wahren.

Bochum spielt sich den Ball am FCK-Strafraum hin und her. Mit Mann und Maus verteidigen die Pfälzer und sind unter Dauerbeschuss.

Fast der Ausgleich! Was über weite Strecken des Spiels gefehlt hat, ist alles in diese hektische Schlussphase gepresst. Terodde kommt halbrechts im gegnerischen Strafraum zum Schuss. Sascha Mockenhaupt will den Versuch abblocken, lenkt die Kugel aber um ein Haar in das eigene Gehäuse. Knappe Kiste!

FCK-Boss Stefan Kuntz hat seine aktive Bundesliga-Karriere in Bochum begonnen und beendet (120 Einsätze, 47 Tore in den Spielzeiten 1983 bis 1986 und 1998/99). Zudem hat er von April 2006 bis April 2008 sehr erfolgreich als Vorstand Sport beim VfL agiert.

Stipe Vucur köpft einen Schlenzer von Janik Haberer auf das lange Eck weg. Der Eckball verläuft im Sande. Es geht nun Schlag auf Schlag und wirklich hin und her.

Gelbe Karte für Timo Perthel (VfL Bochum)

In der heißen Schlussphase soll Ring dem Underdog die nötige Entlastung bringen!

Tooor für VfL Bochum, 1:2 durch Peniel Mlapa
Manchmal muss es eben auch mit Gewalt gehen! Links bedient Thomas Eisfeld seinen Mitspieler Timo Perthel. Dieser schiebt die Kugel auf gut Glück in die Mitte. Im zweiten Versuch donnert Joker Peniel Mlapa das Ding an der Defensive und dem machtlosen Torwart vorbei in die Kiste. Kein schöner Treffer, aber er zählt.

Gelbe Karte für Simon Terodde (VfL Bochum)
Böse unterläuft Terodde seinen Gegenspieler und hat nicht einmal ansatzweise eine Chance auf den Ball. Pure Absicht.

Heute soll es wohl einfach nicht klappen! Nach einer Ecke kommt es gleich zu mehreren spektakulären Volleyeinlagen der Favoriten. Aber die Roten werfen sich beinahe todesmutig in die Schüsse von Peniel Mlapa und Janik Haberer.

Nächste dicke Chance für die Außenseiter aus der Pfalz! Unglaublich, wie vogelwild Bochum hinten agiert. Timo Perthel leistet sich einen Bock und bringt eine Hereingabe von Ruben Jenssen direkt vor die Füße von Markus Karl. Dessen Direktschuss kratzt Andreas Luthe aus dem rechten Eck.

Damit hat der Niederländer Gertjan Verbeek das Auswechselkontingent erschöpft. Ein Doppelwechsel soll nun die gewünschte Wende im Spiel einleiten. Heute ist an allen Ecken und Enden das Fehlen der Bochumer Stammverteidigung spürbar gewesen.

Außenpfosten! Kaum auf dem Spielfeld, schon wird er gefährlich: Der frisch eingewechselte Ruben Jenssen köpft die Lederkugel aus neun Metern in halbrechter Position an den rechten Außenpfosten. Da hätte Keeper Andreas Luthe wohl keine Schnitte mehr gehabt.

Gleich wird es die nächsten Wechsel geben. Am Spielfeldrand machen sich einige Akteure bereit.

Ecke für Bochum von der rechten Seite...

Gelbe Karte für Janik Haberer (VfL Bochum)
Von hinten springt er Marcel Gaus in die Beine. Natürlich gibt es für diese Aktion eine Verwarnung.

Der VfL, der in Halbzeit zwei auf die eigenen Fans spielt, hat in seiner Historie in der 2. Bundesliga dreimal wie aktuell mindestens 18 Zähler nach acht Spielen auf seinem Konto gehabt. Dreimal ist am Saisonende der Aufstieg gelungen. Allerdings nicht, wenn die heutige Leistung der zukünftige Maßstab ist...

Und damit rein in den zweiten Durchgang. In den ersten 45 Minuten ist Kaiserslauterns Defensivtaktik aufgegangen. Die Pfälzer stehen hinten kompakt und lassen Bochum kaum Platz zum Kombinieren. Zwei schnelle und gute Konter haben zur 2:0-Führung gereicht. Der VfL macht aus relativ viel Ballbesitz gar nichts und spielt hier zeitweise so als läge er selbst mit 2:0 in Führung. Vielleicht hat der Tabellenführer den Gast unterschätzt.

Halbzeitfazit:
Überraschend, aber durchaus verdient, führt der 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 bei Spitzenreiter VfL Bochum. Bis zum ersten Gegentor in der 25. Minute haben die Hausherren eigentlich mehr vom Spiel gehabt. Allerdings haben die Bochumer jeglichen Offensivdrang vermissen lassen und zwei dicke Aussetzer in der Abwehr gehabt. Lautern hat nach anfänglichen Schwierigkeiten den eigenen Sechzehner zugemacht und seine Chancen konsequent genutzt. Viele zweite Bälle landen bei den Pfälzern, die dann recht fix nach vorne streben.

Gelbe Karte für Marcus Piossek (1. FC Kaiserslautern)
Weil er neben ein bisschen Ball sehr, sehr viel Thomas Eisfeld spielt, bekommt er zu Recht die erste Gelbe Karte des Abends.

Bricht heute eine Serie? In der laufenden Spielzeit ist Bochum ungeschlagen. Der VfL hat saisonübergreifend nur eins der letzten zwölf Spiele (mit 1:5 am 17.5.15 in St. Pauli, 33. Runde 14/15) verloren.

Sechs Minuten vor der Pause wirken die Bochumer angestachelt. Sie drängen nach vorne und wollen den Anschluss. Nur mit der Brechstange wird das gegen die organisierte Defensive der Roten aber nichts. So bekommen die Hausherren kein Tempo in ihr Spiel.

Es ist die Höchststrafe für jeden Spieler: Bereits zehn Minuten vor dem Pausentee nimmt der konsequente Gertjan Verbeek den ersten Wechsel vor. Tim Hoogland muss runter, Thomas Eisfeld soll neue Impulse setzen.

Gute Chance für Simon Terodde! Seine Volleyabnahme aus ca. neun Metern geht haarscharf am Tor vorbei und zappelt im Außennetz.

Vielleicht etwas zu überhastet skandieren die mitgereisten Fans der Teufel: "Auswärtssieg". Immerhin haben die Roten den Westfalen aber den ersten Schock verpasst. Derweil knüppelt Janik Haberer einen 28-Meter-Schuss weit über die Kiste. So wird das nichts.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Antonio Čolak
Und da ist die überraschende Führung für den Underdog! Kacper Przybyłko treibt die Pille nach einer Balleroberung schnell nach vorne. Noch aus der eigenen Hälfte heraus schickt er den bereits gestarteten, mustergültig kreuzenden, Torschützen auf die Reise. Čolak setzt sich mittels Körpertäuschung stark gegen den zu passiven Cacutalua durch und zieht in den Strafraum ein. Frei durch ist der erfolgreiche Abschluss reine Formsache gewesen. Er trifft unten links. So spielt man einen Konter! Es ist das erste Saisontor für die Nummer zehn der Pfälzer!

Kompromisslos drischt der lange Malcolm Cacutalua einen weiten Ball der Gastmannschaft aus dem eigenen Sechzehner. Im Anschluss verpasst es der Ligaprimus, aus der Bewegung heraus Dampf zu machen. Kein Mitspieler geht dem Ball entgegen oder bietet sich in den freien Räumen an.

Übrigens: Ende Oktober treffen sich beide Teams an gleicher Stelle in der zweiten Runde des DFB-Pokals wieder. Deshalb ist das heutige Match ein umso wichtigerer Gradmesser.

Bochum verstrickt sich derzeit in zu vielen Querpässen. Lautern steht weit zurückgezogen und lässt kaum noch etwas zu. Da beim Spitzenreiter das Tempo fehlt und das Mittelfeld nicht mehr schnell genug überbrückt wird, kann auch keine Gefahr geschaffen werden. Trotzdem geben die Zuschauer Vollgas.

"Der FCK hat einen neuen Trainer. Aber er hatte nur zwei Tage, da kann man eigentlich nicht viel machen. Auch, weil sie nach dem letzten Spiel noch regenerieren müssen. Ich glaube deshalb nicht, dass es viele Änderungen geben wird", so VfL-Übungsleiter Gertjan Verbeek vor dem Anpfiff.

Mittlerweile gelingt es den Roten Teufeln, den Druck etwas rauszunehmen und selbst erst einmal die Pille zu halten. Bei den Bochumern passt aber insbesondere Giliano Wijnaldum auf, dass nichts anbrennt.

Erneut versucht es Simon Terodde mit einem Doppelpass durch das ohnehin volle Zentrum. Wieder hat er damit keinen Erfolg.

Gleich in den Anfangsminuten zeigen die Bochumer, wer hier das Sagen hat. Vor mehr als 20.000 Zuschauern machen die Hausherren zu Beginn ordentlich Druck und drängen den Gegner hinten rein. Noch verteidigen die Roten gut und stehen eng gestaffelt.

Erster Schuss des Favoriten! Janik Haberer fasst sich aus ca. 25 Metern ein Herz. Allerdings rauscht sein Versuch klar über den Kasten von Keeper Marius Müller.

Geleitet wird die abendliche Partie vom 34-jährigen Unparteiischen Tobias Stieler. An den Seitenlinien assistieren ihm Sascha Thielert sowie Norbert Grudzinski. Vierter im Bunde ist Patrick Ittrich.

In wenigen Minuten geht es auf dem Rasen zur Sache. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Spiel!

Beim Heimteam, das in den ersten sieben Spielen dieser Saison mit derselben Startelf auflief, fällt Abwehrspieler Felix Bastians aus. Für den bereits gegen Bielefeld außer Gefecht gesetzten Akteur spielt heute Malcolm Cacutalua. Timo Perthel wird zunächst von Giliano Wijnaldum ersetzt. Bochum wird heute wie üblich aus einem 4-2-3-1 agieren, Lautern versucht sein Glück mit einem 4-4-2-System und sechs Änderungen in der Startaufstellung.

"Wenn du das 2:0 nicht nachlegst, was wir uns in den letzten Spielen immer vorgenommen haben, dann ziehst du dich irgendwann zurück und willst wenigstens das 1:0 verteidigen", erklärte VfL-Trainer Verbeek im Vorfeld dieser Begegnung: "Ich habe versucht die Spieler davon zu überzeugen, dass sie bis zum Ende in der gegnerischen Hälfte stehen sollen. Anders kostet sie das zu viel Energie. Ich hoffe, sie haben das verstanden." "Wir laufen enorm viel. Aber am Schluss war das eigentlich weniger ein Kraft-Problem, als dass es uns an der taktischen Umsetzung gefehlt hat", so der heute von Beginn an spielende Janik Haberer zur Kraftfrage.

Wesentlich angespannter gestaltet sich die Tabellensituation der Gäste aus Rheinland-Pfalz. Kaiserslautern ist seit vier Spielen sieglos und kassierte dabei sogar drei Pleiten. Vergangenen Spieltag hagelte es für die Roten Teufel eine 0:3-Schlappe gegen den 1. FC Nürnberg. Neun Punkte nach acht absolvierten Spieltagen bedeuten für die Truppe um Neu-Trainer und bisherigen U-23-Coach Konrad Fünfstück momentan den zwölften Platz. Chef-Trainer Kosta Runjaic war nach der jüngsten Klatsche gegen den FCN zurückgetreten. Laut Informationen von "Sport 1" soll nach Runjaic auch Sportdirektor Markus Schupp gehen. Klubboss Stefan Kuntz kündigte ergebnisoffene Gespräche an.

Auch unter der Woche konnten sich die heutigen Gegner nicht aus ihrer Formkrise befreien. Während die Gastgeber immerhin die Spitzenposition der Liga verteidigen konnten, stecken die Gäste unten fest. Beiden Teams hilft heute eigentlich nur ein Sieg weiter...