Champions League 2010/2011 » Gruppe B » Liveticker: Hapoel Tel Aviv - SL Benfica 3:0

Fazit:
Ob das das Ende von Benficas Coach Jesus bedeutet? Sein hoch favorisiertes Team hat gegen die Personifikation eines Underdogs aus Israel klar mit 0:3 verloren. Und das nicht ohne Grund.
Während die Portugiesen ihren Stiefel zwar nicht ohne Anspruch, aber eben ohne Engagement runterspielten, zeigte Hapoel, wie einfach man ein Fussballspiel gewinnen kann. Alles, was es dazu braucht, ist eine konzentrierte Abwehrleistung, etwas Glück und den Glauben in die eigenen Chancen. Eine Formel, über man sich in Gelsenkirchen freuen dürfte.

Tooor für Hapoel Tel Aviv, 3:0 durch Eran Zahavy
Wenn es einmal läuft...: Praktisch mit dem Schlußpfiff macht Zahavi sein zweites Tor. Dazu muss er nur einen wunderbar präzisen Ball aufnehmen, am grätschenden Fábio Coentrão vorbeilaufen und trocken ins lange Eck abschließen.

Jetzt wird auch Aimar klar, was das Stündchen geschlagen hat: Nach einem sinn- und erfolglosen Solo verliert der Argentinier den Ball und sinkt kraftlos zu Boden. Eine verständliche Reaktion.

Wirklichen Einsatz zeigen die Portugiesen jetzt nicht mehr: Hinten verteidigt Luisão zusammen mit den technischen Unzulänglichkeiten der Hapoel-Stürmer, vorne traut sich kaum jemand den Abschluß zu. Jesus' Team scheint sich mit dem Europa League-Platz arrangiert zu haben.

Starker Distanzschuss von Sahar, der dafür fast von der Mittellinie Anlauf nimmt. Roberto lenkt das Geschoß aber gut um den Pfosten.

Tooor für Hapoel Tel Aviv, 2:0 durch Douglas da Silva
Jetzt wird es bitter für die Portugiesen: Nach einer Ecke köpfen sich die Verteidiger aus Lissabon gegenseitig an und der Ball kommt knapp einen Meter vor dem Tor Benficas zum Liegen. Mit da Silva erkennt, wie nicht anders zu erwarten, ein israelischer Verteidiger die Chance als erster und grätscht den Ball kompromißlos ins Netz.

Cardozo flankt von links außen in den Strafraum von Hapoel, wo aber kein portugiesischer Angreifer auch nur in die Nähe des Balls kommt. Einmal mehr hält Enyeama das Leder sicher in seinen Händen.

Das muss der Ausgleich sein: Alan Kardec kommt nach einer schönen Flnake von Salvio über rechts frei im Fünfer zum Kopfball, köpft auch gegen die Laufrichtung Enyeamas, aber eben auch am Tor vorbei. Die beste Chance des Spiels bisher hat kein Tor zur Folge.

Endlich eine gute Szene von Aimar! Der Argentinier schickt Cardozo auf die Reise in den Strafraum von Tel Aviv, der ist aber langsamer als sein Gegner Fransman. Entsprechend schnell muss er den Abschluß suchen. Dieser bleibt erfolglos.

Geschichte wiederholt sich doch: Diesmal klärt Abutbul einen Torschuss für seinen bereits geschlagenen Torwart. Der israelische Mittelfeldmann entwickelt ungeahnte Qualitäten.

Gelbe Karte für Bevan Fransman (Hapoel Tel Aviv)
Fransman bringt den durchbrechenden Kardec zentral vor der Strafraumgrenze zu Fall und wird dafür zu Recht verwarnt. Ob Aimar den anschließenden Freistoß wieder in die Mauer setzt? Nein, diesmal tut das Cardozo.

Und wieder kontert Hapoel, wieder ohne Erfolg: Hätte das Team aus Tel Aviv außer Vermouth weitere gute und schnelle Techniker, würde es für Benfica wohl schon deutlich bitterer aussehen.

Kardec will den folgen Freistoß besonders trickreich ausführen, spielt Salvio aber zu steil an. Yardin klärt per souveräner Grätsche.

Bisher zeigt der klare Favorit nichts, was diesen Status rechtfertigt. Gar nichts.

Die Hapoel-Fans und -Spieler beschweren sich lautstark, als Luisão den aufs Tor stürmenden Shechter rustikal ausbremst. Sicher ein harter Einsatz, aber keine Notbremse.

Die Eckenstatistik ist mehr als eindeutig: Benfica führt 9 - 0. Allerdings steht die Abwehr von Hapoel noch immer gut, auch wenn nicht jede Aktion souverän aussieht.

Saviola drückt den Ball nach einem Querpass über die Linie, das Tor zählt aber nicht, da Passgeber Kardec zuvor im Abseits stand.

Roberto spielt gut mit und kann den Ball klären, bevor der durchstartende Yadin allein und mit Ball vor ihm auftaucht.

Wenn Hapoel einmal Gefahr in die Hälfte der Portugiesen bringt, ist praktisch immer der israelische Kapitän Vermouth beteiligt. Sein Schuss auf das Tor Robertos geht aber links vorbei.

Foul von Jadin an Aimar, der sich sofort den Ball zurecht legt. Die Entfernung zum Tor ist aber zu groß, um es direkt zu versuchen. Entsprechend entscheidet sich Aimar für eine unmotivierte Flanke, die keine Gefahr für Abumaneh darstellt.

Hapoel verteidigt nahe des eigenen Strafraums sehr entschlossen und steht bisher ausgesprochen gut. Sollte eine der zahlreichen israelischen Grätschen aber einmal nicht sitzen, dürfte sich das ändern.

Trotz aller Bemühungen und guten Kombinationen gelingt aber auch Benfica bisher nichts wirklich Zwingendes.

Die Hapoel-Abwehr bekommt den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum, was Saviola die Möglichkeit zum Abschluß gibt. Abumaneh hält den halb verdeckten Schuss aber sicher.

Wieder ist es Kardec, der nach einem Freistoß von Benfica fast zum Abschluß kommt. Ebenfalls ohne Erfolg.

Der Anstoß muss einmal wiederholt werden, aber nun läuft das Spiel.

Fábio Coentrão versucht es mit einem Distanzschuss vom linken Strafraumeck, der wird aber von einem israelischen Verteidiger abgeblockt. Eine weitere Ecke für die Portugiesen, die nichts einbringt.

Beiden Mannschaften gemein ist die Position in ihrer Heimatliga: Platz 2, hinter Hapoel Ironi Kiryat Shmona bzw. eben dem FC Porto. Letzterer ist Benfica in der Meisterschaft Portugals aber schon ganze zehn Punkte voraus.

Beide Mannschaften spielen in der CL-Gruppe B, gemeinsam mit Olympique Lyon und dem FC Schalke 04, die heute zeitgleich auf Schalke aufeinander treffen.

Herzlich willkommen zum Championsleague-Spiel zwischen Hapoel Tel Aviv und Benfica Lissabon, das im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv ausgetragen wird.