Spanien » Primera División 2013/2014 » 37. Spieltag » Liveticker: RC Celta - Real Madrid 2:0

Fazit:
Die Königlichen verabschieden sich unterm Strich verdient aus dem Meisterschaftsrennen, weil man heute im ersten Abschnitt ohne viele Stammspieler überhaupt nicht zu seinem Spiel fand und dann im Verlauf kapitale Böcke produzierte und Vigo die Tore gewissermaßen selbst auflegte. Es fehlte über weite Strecken auch einfach der letzte Wille, mit aller Macht noch einmal die Minimalchance zu nutzen. So machen Barca und der Stadtrivale nächste Woche im direkten Duell den Titel unter sich aus. Die Hausherren hingegen steuern auf ein exzellentes Finish zu und gewinnen bereits die vierte Partie in Folge! Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Latte! Bermejo macht sich auf den Weg, setzt sich auf dem Weg in den Sechzehner wuchtig gegen Fábio Coentrão durch und ballert das Leder ans rechte Kreuz. Das war es denn aber auch.

Mittlerweile plätschert die Partie nur noch auf ihr Ende zu, Real lässt sich in sein Schicksal fallen.

Jonny bleibt mit Krämpfen am Boden liegen, es geht aber dann schnell weiter.

Die Zeit läuft ab für die Königlichen, denen hier ja nur ein Sieg hilft.

Die schlechten Nachrichten für Real reißen nicht ab, Xabi Alonso humpelt umher und Carlo Ancelotti kann ja nicht mehr wechseln.

Nicht zum ersten Mal lässt sich Madrid in der Folge von der Abseitsfalle überraschen und rennt mit Mann und Maus in die verbotene Zone. Ramos gefährlicher Kopfball, der am rechten Pfosten vorbeirauscht ist damit ohne Wert.

Gelbe Karte für Sergio Ramos (Real Madrid)
Letztlich beruhigt der Unparteiische die Gemüter mit gelben Karten...

Der sehr aktive Nolito probiert sich aus der Distanz, setzt den Versuch aber neben den Kasten.

Und was die da hinten spielen, erinnert überhaupt nicht an das taktische Meisterwerk aus der Champions League! Ramos lässt sich erneut abkochen und verliert links den Ball, der Querpass von Nolito findet dann am Sechzehner jedoch keinen Mitspieler mehr.

Mit diesem Wechsel im Mittelfeld ist das Kontingent auf beiden Seiten erschöpft.

Der Mann des Spieles verlässt die Partie und darf sich den verdienten Applaus abholen.

Und wie ärgerlich das ist, wird erst jetzt deutlich, denn Málaga führt in Madrid gegen Atlético!

Real kommt näher und näher! Immer wieder geht es in dieser Phase über die starke linke Seite, am langen Pfosten nimmt Isco den Ball aus spitzem Winkel volley technisch super ab, aber Sergio Álvarez macht die Ecke dicht und fängt das Leder.

Die ersten Wechsel schließen sich an. Für Sami Khedira hat es bei seinem Comeback zu 60 ordentlichen Minuten gereicht und auch Arbeloa wird gegen einen offensiveren Außen getauscht. Auf der Gegenseite kommt ein frischer Mann fürs defensive Mittelfeld.

Bei soviel Offensive entblößen die Königlichen jetzt aber ihre Abwehr und haben bei einem Konter Glück, dass Orellana und Nolito eine Überzahl nicht gescheit ausspielen und an Ramos hängenbleiben.

War da was? Marcelo geht links durch und passt an den Fünfer, wo Luka Modrić den Ball aus kurzer Distanz über den Kasten spitzelt. Der Kroate wird jedoch am Rande der Lagalität beim Abschluss zu Boden gerissen und da hätte man durchaus Elfmeter pfeifen können.

Die Königlichen scheinen gewillter aus der Kabine zu kommen, links wird Marcelo von Isco eingesetzt, kann sich aber nicht durchsetzen.

Weiter geht es und wir dürfen gespannt sein, wie sich Real nun mit dem Rücken zur Wand präsentiert.

Halbzeitfazit:
Kickt sich Real aus dem Meisterschaftsrennen? Man braucht einen Sieg und Schützenhilfe in den anderen Stadien und es scheint schon an den eigenen Aufgaben zu scheitern. Die Führung der Westspanier ist nicht unverdient, denn man hatte unterm Strich die besseren Chancen und trat gegen den Favoriten mutig auf. Ohne viele Stammspieler wirkt das Zusammenspiel der Königlichen selten homogen, Isco und Luka Modrić sind bemüht, aber es fehlt die Genauigkeit und oft einfach eine Anspielstation. Bis gleich!

Alles sauber! Die Zeitlupe entlastet den Torschützen, der zwar mit Wucht, aber angelegtem Arm in Ramos geht. Der Held des CL-Rückspiels gegen Bayern sieht hier mehr als alt aus.

Auch Vigo bleibt nach vorne willig, der Auftritt des Underdogs ist ansehnlich und mutig. Madrid macht in den letzten Minuten wieder mehr, insgesamt bleibt das Ganze aber komisch unterkühlt.

Mit der deutschen Brille schauen wir natürlich auch immer ein wenig auf Sami Khedira, dem nach langer Pause noch die Bindung fehlt.

Isco kommt an der linken Strafraumkante an den Ball und feuert flach auf den kurzen Pfosten. Sergio Álvarez ist schnell unten und lenkt das Leder ab. Immerhin mal, das war die beste Chance der Blancos bis hierhin.

Bei dieser bislang uninspiriterten Leistung der Königlichen können wir auch schon einmal vorsichtig die Statistiken herausholen: Seit 14 Monaten traf Real in jedem Auswärtsspiel. Die letzte Nullnmmer war eine 0:1-niederlage in Granada im Februar letzten Jahres.

Luka Modrić schickt Morata mal hinter die Abwehr, aus spitzem Winkel kann er Sergio Álvarez aber nicht überwinden.

Beim Innenverteidiger geht es aber weiter, ebenso mit den Offensivbemühungen der Hausherren. Rafinha schickt links Nolito, dessen Schlenzer auf die lange Ecke aber von Diego López abgefangen wird. Die Szene war ohnehin wegen einer angeblichen Abseitsentscheidung unterbrochen.

Vor allem bietet der Underdog bislang die schnörkelloseren Kombinationen nach vorne.

Weiter geht es mit dem Tabellenzehnten, der sich am Strafraum der Madrilenen festsetzt, aber keinen weiteren Torschuss generieren kann.

Die Hausherren stehen dem Gegner dicht auf den Füßen und stehen hoch. Das scheint Madrid nicht recht zu schmecken, die gerade im Mittelfeld viele Zweikämpfe verlieren.

Nach dem verheißungsvollen Beginn bringt Madrid nicht mehr viel zustande. Das Flügelspiel ist intakt, in der Mitte fehlt aber zumeist ein Abnehmer für die Flanken.

In einer Koproduktion der Brasilianer schickt Rafinha seinen Landsmann Charles per Steilpass auf die Reise, doch sein Heber gegen den weit vor dem Tor postierten Diego López holpert weit links vorbei.

Der Gastgeber bleibt nach der folgenden Ecke gefährlich, links geht es noch einmal bis zur Grundlinie, doch der Querpass wird abgefangen.

Morata kommt nach Flanke von Alonso zum Kopfball, Heim-Keeper Sergio Álvarez hat mit diesem Versuch aber keinerlei Probleme.

So lässt sich trotz vieler Wechsel in der Formation schon jetzt anmerken, dass Madrid gut aus den Startlöchern kommt und sofort die Spielkontrolle an sich reißt.

Die erste Ecke von fliegt in den Sechzehner des Gastgebers, kann aber noch keine Gefahr verursachen.

In gleicher taktischer Formation muss auf der Gegenseite Carlo Ancelotti aufgrund der vielen Ausfälle mächtig umbauen und so kommen mit Arbeloa, Nacho, Morata und Casemiro ein paar Teilzeitarbeiter zum Einsatz und auf der Bank nehmen zwei Jungendspieler platz. Casemiro feiert gar sein Startelfdebüt und Sami Khedira tritt in ungewohnter Position als Außenstürmer zum Comeback an. Er wird nach langer Pause aber ohnehin zunächst einmal froh sein, überhaupt wieder auf dem Platz zu stehen.

Die Aufstellungen liegen wie üblich unter Spielschema vor.

Carlo Ancelotti muss allerdings auf seine Superstars verzichten. Beim peinlichen 1:1 in Valladolid am letzten Spieltag rundete die Verletzung Ronaldos einen gebrauchten Tag für die Königlichen ab, die zudem auf Pepe, Di María und Dani Carvajal verzichten müssen. Trotz der schwindenden Chancen kündigte der Übungsleiter im Vorfeld an, dass er alles probieren werde solange eine mathematische Möglichkeit bestehe. Aus deutscher Sicht erfreulich ist, dass der Italiener die Rückkehr von Sami Khedira bestätigte. Nach seinem Kreuzbandriss und sechsmonatiger Pause wird der Secher heute sein Pflichtspielcomeback feiern.

Real befindet sich weiterhin auf dem schmalen Grad zwischen Optimum und Minimum. Theoretisch wäre das Triple für die Königlichen noch zu erreichen, spanischer Pokalsieger ist man schon, das Final der Königsklasse wartet und in der Liga hat man immerhin Außenseiterchancen. Der "Worst Case" ist allerdings ebenfalls möglich, denn ausgerechnet Stadtrivale Atlético könnte heute bereits Meister werden und ist ja auch Gegner in der Champions League.