Müller-Kehrtwende beim FC Bayern? "Wäre der falsche Weg"

Nach der schweren Verletzung von Jamal Musiala, der dem FC Bayern monatelang fehlen wird, steht der Rekordmeister unter Schock. Wie die Münchner den Verlust kompensieren werden, ist noch nicht klar. Eine Kehrtwende bei Thomas Müller sollte der Bundesligist nach Meinung von Stefan Effenberg aber nicht in Erwägung ziehen.
"Schon kurz nach Musialas Verletzung wurde eine Verlängerung mit Thomas Müller ins Spiel gebracht, der gegen Paris eigentlich sein letztes Spiel für die Bayern bestritten hat", so der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach und des FC Bayern in seiner "t-online"-Kolumne: "Ich sage es ganz deutlich: Davon halte ich nichts. Das wäre der absolut falsche Weg, sowohl für die Bayern als auch für Müller."
Kurz nach der Viertelfinal-Partie bei der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain, in der sich Musiala seinen Wadenbeinbruch zugezogen hatte, hatte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus für eine Vertragsverlängerung mit dem Urgestein, das an der Säbener Straße schon verabschiedet wurde, geworben.
FC Bayern braucht "keine Übergangslösungen"
Anzeichen, dass sich der deutsche Branchenprimus ernsthaft damit auseinandersetzt, gibt es bislang nicht. "Er selbst hat nach der Partie schon mit genau den richtigen Worten reagiert: Fragen nach einem weiteren Verbleib in München fühlten sich im Zusammenhang mit der Musiala-Verletzung "unangenehm" an, auch das Wort "geschmacklos" kam auf. Mehr ist dazu nicht zu sagen", so Effenberg weiter.
Schließlich habe man "als Spieler auch einen gewissen Stolz – und es würde zu Müller und seinem Charakter einfach nicht passen, jetzt noch mal ein halbes Jahr oder eine ganze Saison dranzuhängen, wo er seinen eigenen Abschied bereits so ausführlich zelebriert hat." Stattdessen erwarte er nun eine "unmissverständliche Reaktion" der Bayern-Führung um Max Eberl.
"Es darf keine Übergangslösungen oder überstürzte Verlegenheitstransfers geben. Stattdessen muss jetzt endgültig klar sein, was ich bereits in meiner letzten Kolumne gefordert habe: Nick Woltemade muss schon in diesem Sommer verpflichtet werden. Er kann auf Musialas Position spielen, die Lücke füllen, die sich längerfristig aufgetan hat", fordert der TV-Experte.