Experte: FIFA könnte Luis Enrique hart bestrafen

Die Handgreiflichkeiten von PSG-Trainer Luis Enrique waren der Aufreger beim Finale der Klub-WM. Für den Coach des Champions-League-Siegers könnte der Vorfall offenbar noch heftige Konsequenzen haben.
Wie der Ex-Schiedsrichter Iturralde González beim spanischen Radiosender "Cadena SER" erklärt, hat die FIFA nämlich durchaus Möglichkeiten, den Trainer von Paris Saint-Germain empfindlich zu sanktionieren.
Zwar lautet der Grundsatz im FIFA-Regelkodex, dass Sperren, die sich aus Karten ergeben, nicht von einem Wettbewerb auf einen anderen übertragbar sind. Für einen nachträglichen Platzverweis hätte dem Übungsleiter also erst bei der nächsten Klub-WM in vier Jahren eine Sperre gedroht.
Doch die FIFA habe andere Wege. "Die Karten laufen mit Ende der Klub-WM ab, aber die FIFA könnte eine zeitliche Strafe gegen ihn verhängen. Dann könnte er überhaupt nicht als Trainer arbeiten", schilderte Ex-Referee González die Rechtslage.
Tatsächlich gibt es durchaus prominente Fälle, in denen die FIFA eine solch drakonische Maßnahme verhängt hat. Nach seiner Biss-Attacke bei der WM 2014 erhielt beispielsweise Luis Suárez eine viermonatige Sperre. In dieser Zeit durfte er kein Fußballspiel bestreiten oder auch nur ein Stadion betreten - ganz gleich in welchem Wettbewerb.
PSG verliert krachend gegen den FC Chelsea
Ob die FIFA ähnlich hart gegen den PSG-Trainer vorgehen wird, ist aktuell noch unklar. Bislang hat sich der Weltverband nicht zu möglichen Sanktionen geäußert.
Nach dem Finale der Klub-WM zwischen PSG und dem FC Chelsea (0:3) hatte es einen brisanten Vorfall zwischen Enrique und Chelsea-Angreifer Joao Pedro gegeben.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der Spanier zu einem Schlag gegen den Nacken des gegnerischen Spielers ausholte und ihn an Hals und Kinn traf. Zuvor hatte Pedro die Hand von Enrique weggeschlagen, als dieser eine Konfrontation zwischen dem Brasilianer und PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma beruhigen wollte.
Enrique beteuerte im Anschluss, er habe bloß "die Spieler voneinander trennen" wollen. "Meine Absicht war zu verhindern, dass die Dinge noch schlimmer werden", lautete seine wenig überzeugende Erklärung für den Faustschlag.