Die Austria hat einen großen Salzstreuer in der Hand. Und mit dem möchte sie sowohl Sturm, als auch Rapid die Champions-League-Suppe versalzen. Am Samstag (ab 16:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) kommen die Grazer in die Generali Arena, eine Woche später folgt das Wiener Derby.

"Ich glaube nicht, dass es gegen diese Gegner einer Zusatzmotivation bedarf", meinte Austria-Trainer Andi Ogris am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Sturm-Spiel. Für ihn und seine Mannschaft geht es in der Meisterschaft um nichts mehr. Die kommenden Partien dienen praktisch der Vorbereitung auf das Cupfinale. Das Endspiel ist bekanntlich die einzige Chance, um die verkorkste violette Saison zu retten.

"Gegen Sturm werden wir aber ganz anders als im Finale spielen", erzählte der Trainer. "Wir wissen um ihre Schwächen Bescheid. Im Training haben wir speziell darauf hingearbeitet."

Sturm-Coach Foda: "Mein Job ist es, Probleme zu lösen"

Die Grazer haben zahlreiche Ausfälle zu beklagen. Anel Hadžić, Michael Madl und Roman Kienast müssen ihre Sperren absitzen. Bright Edomwonyi, Marko Stanković sowie Benedikt Pliquett fehlen verletzt, Sandi Lovrić ist bei der U17-EM. "Es ist kein unangenehmer Punkt, dass sie so viele Ausfälle haben. Sturm hat aber qualitativ einen guten Kader, sie werden auch ohne diese Spieler gut auftreten", meinte Ogris.

Dessen ist sich auch Sturm-Coach Franco Foda sicher: "In den vergangenen Wochen mussten wir oft die Mannschaft wechseln, aber sie ist trotzdem durchs Feuer gegangen. Ich werde auch in Wien eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen, die die Initiative ergreifen wird."

Daniel Beichler, zuletzt beim 2:2-Remis gegen Rapid als Torschütze erfolgreich, steht als Alternative parat. Für den ehemaligen ÖFB-Teamspieler ist mit Blick auf die Tabelle klar: "Wir sind die bessere Mannschaft und wollen dieses Spiel gewinnen."

In dieser Saison nahm Sturm mit einem 3:0 Anfang November bereits einmal alle drei Zähler aus Wien-Favoriten mit nach Hause. In Graz gab es ein 1:1 bzw. zuletzt einen in letzter Sekunde fixierten 2:1-Heimsieg der Steirer. Die Austria ist gegen Sturm insgesamt seit fünf Spielen sieglos und hat in dieser Phase nur zwei Punkte geholt.

Darf Andreas Gruber mit Österreich zur U20-WM?

Zum fixen Bestandteil bei Sturm wurde im Frühjahr Andreas Gruber. Der 19-jährige Flügelspieler schaffte es ins österreichische Aufgebot für die U20-WM in Neuseeland. Derzeit würde Sturm den Spieler aber nicht freigeben.

"Wir würden ihn gerne abstellen, aber in unserer derzeitigen Situation ist es generell vorgesehen, dass er bleibt", sagte Foda. Kurzfristig könnte sich diese Entscheidung aber noch ändern. Der Abflug des ÖFB-Teams nach Neuseeland erfolgt am 16. Mai.

Austria-Offensivfußball entblößt die Defensive

Bei der Austria wiederrum gab es zuletzt einen leichten Aufwärtstrend mit zwei Pflichtspielsiegen in Folge. Dennoch steht vor allem die violette Defensivleistung in der Kritik. Seit fast fünf Monaten hat die Austria kein Spiel ohne Gegentor beendet.

"Einerseits sollen wir Offensivfußball bieten, andererseits hinten zu Null spielen. Wenn man offensiv ausgerichtet ist, dann entblößt man teilweise die Defensive", sprach Ogris und schoss noch den guten alten "solange wir ein Tor mehr als der Gegner schießen..."-Sager nach.

Der Problematik ist sich der Wiener aber dennoch bewusst: "Man kann erkennen, dass wir in der Defensive stabiler geworden sind. Am liebsten möchte ich jedes Match zu Null spielen. Aber es ist eben nicht immer machbar."

Heinz Lindner wird der Austria nicht helfen, eine weiße Weste zu behalten. Der scheidende Torhüter wird weiterhin als krank gelistet. Mario Leitgeb gilt wegen einer Oberschenkel-Verletzung als fraglich, ein Einsatz von Philipp Zulechner kommt noch zu früh. Ronivaldo und Jens Styger Larson fallen fix aus. Genauso wie das trinkfreudige Maskottchen Super Leo. Wegen "Kreislaufproblemen" fällt der Löwe für den Rest der Saison aus.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Bundesliga

js