16.06.2018 12:30 Uhr

Krstajic vor WM-Debüt als Serbien-Coach entspannt

Mladen Krstajic (l.) im Austausch mit Stürmer Aleksandar Mitrovic (r.)
Mladen Krstajic (l.) im Austausch mit Stürmer Aleksandar Mitrovic (r.)

Voll auf Sieg spielen oder erstmal abwartend agieren? Vor dem WM-Auftakt gegen Costa Rica sind sich die serbischen Nationalspieler noch nicht ganz einig über die richtige Taktik.

Während Flügelflitzer Filip Kostic gegen den WM-Viertelfinalisten von 2014 voll auf Angriff und Sieg setzt, wäre Torhüter-Routinier Vladimir Stojkovic im ersten Spiel der starken Gruppe E in Samara schon mit einem Punkt zufrieden.

"Das ist meine dritte WM, ich habe Erfahrung", sagte der 34-Jährige von Partizan Belgrad. Man müsse "kühlen Kopf" bewahren, dürfe nicht zu großes Risiko eingehen. "Wichtig ist, dass wir nicht verlieren. Nichts wird im ersten Spiel entschieden. Wenn wir ein Remis holen, haben wir noch zwei weitere Spiele."

Die nächsten beiden Aufgaben allerdings haben es in sich. Die Partie gegen die Schweiz wird für den Kampf um den zweiten Platz wohl richtungsweisend sein. Denn zum Abschluss gegen Rekordweltmeister Brasilien rechnen sich die Weißen Adler eher geringere Chancen aus.

"Es werden Nuancen entscheiden"

"Sie sind der Topfavorit, nicht nur in der Gruppe, sondern im gesamten Turnier", sagte Kostic. Um so wichtiger wären für den 25 Jahre alten Profi des Hamburger SV drei Punkte zum Start. "Wir müssen unser Maximum geben. Für uns ist es das wichtigste der drei Gruppenspiele. Wenn wir das gewinnen, werden wir weiterkommen. Aber es werden Nuancen entscheiden."

Ein Blick in die jüngere Statistik scheint Kostics' Befürchtungen zu bestätigen. 2006 und 2010 verloren die Serben jeweils ihr Auftaktspiel und schieden in der Vorrunde aus.

Zumindest der Abschlusstest im Trainingslager in Österreich verlief vielversprechend, vor allem in der starken Offensive. Bolivien wurde mit 5:1 abgefertigt, drei Tore steuerte Aleksandar Mitrovic vom FC Fulham bei.

Krstajic bevorzugt ein offensives 4-3-3

Und auch wenn Mladen Krstajic aus seiner Zeit in Bremen und Schalke als kompromissloser Innenverteidiger bekannt ist, bevorzugt er als Coach ein offensives 4-3-3-System. Im Mittelfeld soll Jungstar Sergej Milinkovic-Savic (Lazio Rom) die Fäden ziehen.

Welche Taktik er bei seinem WM-Debüt als Trainer vorgibt, verriet er bisher nicht. Nur so viel: "Costa Rica steht sehr kompakt. Zur Not warten sie 90 Minuten auf eine Chance und bestrafen Fehler gnadenlos."

Unruhige Nächte hat Krstajic deshalb aber nicht: "Ich habe gut geschlafen, und ich werde auch heute Nacht gut schlafen. Warum? Weil mein Team sich in der Vorbereitung eine gute Form geholt hat. Alle sind fokussiert. Ich habe keine Sorge, erstmals bei einem Pflichtspiel in der Verantwortung zu stehen. Es ist eine Ehre für mich."