14.08.2019 09:12 Uhr

Götze über WM-Titel: "Habe zwei Tage nicht geschlafen"

Mario Götze (l.) erzielte im WM-Finale gegen Argentinien den goldenen Treffer
Mario Götze (l.) erzielte im WM-Finale gegen Argentinien den goldenen Treffer

Im Finale der Weltmeisterschaft von 2014 schoss Mario Götze die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mit seinem Treffer zum Titel. Im Interview mit der "Sport Bild" erinnert sich der BVB-Star an den Moment seines größten Triumphes und die Feierlichkeiten danach.  

"Zwei Tage lang habe ich nicht geschlafen. In Brasilien haben wir im Hotel die Nacht zum Tag gemacht, mit unseren Freunden und Familien gefeiert. Ich habe da so viel Alkohol getrunken wie noch nie zuvor in meinem Leben", gibt der 27-Jährige zu. 

An die entscheidenden Augenblicke des Endspiels gegen Argentinien hat der Mittelfeldspieler hingegen nur noch vage Erinnerungen. Sein traumhaftes Volleytor in der 113. Minute war in der Form nicht unbedingt geplant, räumt Götze ein: "Die ganze Aktion war instinktiv. Ich habe mich in den Strafraum bewegt und dabei darauf geachtet, was Schü [André Schürrle, Anm. d. Red.] auf dem Flügel macht. So kam die Flanke, und was ich dann gemacht habe, war purer Instinkt."

Auch die Momente danach verliefen für ihn wie im Rausch: "Ein Tor in der Bundesliga ist zwar auch nicht planbar, aber immerhin ein stückweit absehbar. Wir reden hier von einem WM-Finale. Ich war vollkommen überwältigt von meinen Emotionen. Wenn es keine Bilder davon geben würde, wüsste ich heute wahrscheinlich gar nicht mehr, wie ich gejubelt habe."

Götze: WM war eine "Mischung aus Arbeit und Urlaub"

Direkt im Anschluss an seinen erlösenden Führungstreffer sei die Freude aber noch einmal der Anspannung gewichen: "Wir wussten in dem Moment schon, wie dicht wir vor dem Titel standen. Doch es waren auch noch einige Minuten zu spielen. Das waren wahrscheinlich die gefühlt längsten meiner ganzen Karriere", erläutert er.

Dass Götze im Endspiel zum entscheidenden Spieler wurde, war in den Wochen zuvor jedoch nicht unbedingt absehbar. Nach seinem schwachen Auftritt im Achtelfinale gegen Algerien wurde der Shooting Star aus dem Team verdrängt, musste fortan mit der Joker-Rolle vorlieb nehmen.

"Wenn ich jetzt sage, dass ich rundum glücklich war, wäre das gelogen. Der Weg ins Finale war für mich persönlich kein einfacher", so der 63-fache Nationalspieler

Doch trotz seiner persönlichen Rückschläge habe er die Zeit in Brasilien vollends genossen, berichtet Götze: "Wenn Training anstand, waren alle voll fokussiert. In der Freizeit konnten wir Billard spielen, Golfen oder einfach am Strand entspannen. Die Atmosphäre [war] eine gute Mischung aus Arbeit und Urlaub."