18.09.2019 10:37 Uhr

Festspiel-Start in der "Burg": Frankfurt empfängt Arsenal

In Europa nicht mehr der Underdog: Eintracht Frankfurt
In Europa nicht mehr der Underdog: Eintracht Frankfurt

Für die Europa-Spezialisten von Eintracht Frankfurt beginnt mit dem Auftakt-Knaller gegen den FC Arsenal die schönste Zeit des Jahres.

Internationale Spiele, grenzenlose Begeisterung der Fans, faszinierender Fußball: Wenn es am Donnerstag gegen die Gunners losgeht, soll möglichst viel so sein wie im Vorjahr, als aus Frankfurts Europa-League-Tour ein überraschender Durchmarsch ins Halbfinale wurde.

"Wir haben natürlich eine Burg in Frankfurt. Die muss auch erstmal Arsenal knacken", kündigte Vorstand Axel Hellmann vor dem Festspiel-Start am Main selbstbewusst an.

Der boomende Bundesliga-Klub von Trainer Adi Hütter hat im Sommer die dreiteilige Qualifikationsmühle in Spielen gegen den FC Vaduz und Flora Tallinn überstanden und bereits 48.000 Fans mit Duellen mit den europäisch zweitklassigen Klubs gelockt. 

Logisch, dass auch der Knüller gegen Vorjahresfinalist Arsenal in kürzester Zeit ausverkauft war. "Wir werden mit den Fans eine Wahnsinns-Atmosphäre haben. Da werden wir wieder unsere Heimmacht präsentieren. Ich bin überzeugt, dass wir die ersten Punkte einfahren", kündigte Dominik Kohr an.

Eintracht Frankfurt in Europa nicht mehr der Underdog

Die Vorjahresroute, als sich die Eintracht national wie international große Sympathien erspielte und erkämpfte, führte über Lazio Rom, Inter Mailand und Benfica bis in die Runde der letzten Vier. Gegen Chelsea war erst im Elfmeterschießen Schluss, sonst hätte es das Duell mit Arsenal schon im Mai in Baku gegeben - als Endspiel.

"Die Strahlkraft von Eintracht Frankfurt hat sich verändert. Das ist toll und macht einen auch stolz", sagte Sport-Vorstand Fredi Bobic im "Doppelpass". Das hat Auswirkungen: Immer höhere Umsätze und rasant wachsende Mitgliederzahlen dokumentieren den Fortschritt.

Durch die furiosen Auftritte nimmt der Favoritenschreck aus Hessen in dieser Europa-League-Spielzeit eine ganz andere Rolle ein. In der Vorrundengruppe F mit Arsenal, Standard Lüttich und Vitoria Guimaraes gilt die Hütter-Elf als klarer Favorit auf das Weiterkommen.

"Ein Unterschied ist, dass wir nicht mehr so krass der Underdog sind. Ich glaube, dass wir uns im letzten Jahr international schon ein gewisses Standing erarbeitet haben", sagte Flügelflitzer Danny da Costa. Hütter sagte mit Bezug auf die Gruppe: "Arsenal ist natürlich der Top-Favorit, aber auch wir rechnen uns gute Chancen aus."

Das Motto der Eintracht: Belohnung statt Belastung!

Gleich geblieben ist die Eintracht-Einstellung zum Europacup. Während andere Vereine klagen und jammern, lechzt das Frankfurter Umfeld nach den Highlight-Abenden im Flutlicht. Auch der breiter aufgestellte Kader gibt Coach Hütter in diesem Jahr mehr Spielraum.

"Wir haben bis Ende Dezember 31 Pflichtspiele. Na und? Dann spielen wir sie halt. Wir freuen uns auf die Spiele", sagte Bobic. Belohnung statt Belastung: Mit dieser Attitüde hatte die SGE schon in der Vorsaison viel erreicht.

Gelingen muss es ohne das herausragende Sturmtrio Sébastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic, das den Verein im Sommer kollektiv verlassen hat. Im Angriff wirbeln nun Bas Dost und André Silva. 

Sport-Vorstand Bobic hat die Last des Trios auf viele Schultern verteilt. "Wir werden die Herausforderung annehmen und wollen auf jeden Fall die Gruppenphase überstehen. Sonst brauchen wir gar nicht anzutreten", sagte der frühere Torjäger. 

Trotz der Abgänge hält er die Eintracht in diesem Jahr für "fußballerisch weiter als letztes Jahr, auch ein bisschen feiner".