23.03.2020 10:13 Uhr

Ex-BVB-Manager prophezeit Transfer-Revolution

Arbeitete als Manager bei BVB und Eintracht Frankfurt: Klaus Gerster
Arbeitete als Manager bei BVB und Eintracht Frankfurt: Klaus Gerster

Gibt es wegen der Corona-Krise bald keine teuren Transfers mehr im europäischen Spitzenfußball? Klaus Gerster, ehemaliger Manager von Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund, prophezeit eine Revolution auf dem Spielermarkt.

"Was das Transfergeschäft angeht, rechne ich damit, dass es in den nächsten zwei, drei Jahren keine Transfers in der bisherigen Form mehr geben wird. Spieler, deren Verträge auslaufen, werden wechseln, aber dass etwa Profis aus ihren Verträgen herausgekauft werden, dürfte sich für einige Zeit erledigt haben", sagte Gerster dem "kicker".

Der heutige Berater von Profis wie Anthony Jung (ehemals Eintracht Frankfurt und RB Leipzig, heute Bröndby IF) glaubt zudem, "dass die Spieler am Ende noch 20, 30 Prozent ihres derzeitigen Gehaltniveaus bekommen werden".

Ähnlich beurteilt auch Andreas Müller, Ex-Profi und -Manager des FC Schalke 04 die Situation. "Die Krise wirkt sich auf die gesamte Wirtschaft aus, also logischerweise auch auf den Fußball. Ablösen wie zuletzt wird es zumindest in den nächsten zwei, drei Jahren nicht mehr geben. Und das ist sogar ganz heilsam. Der Markt war total überhitzt", erklärte Müller.

Christian Heidel: "Jeder Klub wird weniger Geld zur Verfügung haben"

Die Gehälter seien "ein entscheidender Ansatzpunkt", diese "werden runtergehen müssen, sonst sind die Einbußen für die Klubs nicht aufzufangen. Spieler werden auf Ansprüche aus bestehenden Verträgen verzichten müssen, um ihre Vereine zu retten".

Der frühere Mainzer und Schalker Macher Christian Heidel stieß ins selbe Horn: "Jeder Klub auf der Welt wird jetzt weniger Geld zur Verfügung haben und seine Ausgaben anpassen müssen. Das wird sich jetzt ganz sicher in Ablösesummen und Gehältern zeigen."

Allerdings werde sich "der Fußball wird sich wie die Wirtschaft erholen. Steigen die Einnahmen, werden auch die Ausgaben und die Personalkosten wieder steigen."