Peinliche Kommunikationspanne der Schalke-Bosse

Im Online-Format "mitGEredet" konnten Mitglieder des FC Schalke 04 dem Vorstand am Dienstag Fragen zur aktuellen Situation stellen. Dass sich die Verantwortlichen des kriselnden Revierklubs dabei wieder einmal eine peinliche Kommunikationspanne leisteten, sorgte in den sozialen Medien für Wirbel.
Ein Fan stellte die Frage, warum die Benennung der TV-Moderatorin Daniela Ulbing zur neuen Leiterin der Stabsstelle Kommunikation "erst am 8.2. auf der Vereinshomepage veröffentlicht wurde, obwohl sie schon seit dem 1.2. im Amt ist."
Daraufhin herrschte auf dem Podium, auf dem Marketingvorstand Alexander Jobst, Finanzchefin Christina Rühl-Hamers und Sportvorstand Jochen Schneider zugegen waren, betretenes Schweigen.
Hilfesuchend blickten die drei Klub-Bosse einander an, ehe Rühl-Hamers das Wort ergriff: "Also erst einmal ist der 1.2. nicht richtig, Vertragsbeginn ist der 3.2." Dies spiegelt sich im Text der dazu gehörigen Klubmitteilung jedoch nicht wider. Dort heißt es tatsächlich, Ulbing habe ihre Stelle am 1. Februar angetreten.
Schneider, der in der Schalker Führung auch für Kommunikation zuständig ist, stotterte, er sei "ein Stück weit überfragt. War es wirklich der 8., an dem wir die Personalie kommuniziert haben?". Daraufhin erhielt er ein einstimmiges "Ja" als Antwort seiner beiden Vorstandskollegen. Anschließend herrschte erneut Schweigen auf dem Podium.
FC Schalke 04: Jobst berichtet von Drohungen
Schlussendlich übernahm Jobst die Beantwortung der Frage, ging dabei aber nur auf die Gründe für die Neuschaffung von Ulbings Stelle ein, nicht aber auf die terminlichen Widersprüche bei der Bekanntgabe der Personalie.
Dass sich ausgerechnet in dem Austausch mit den Mitgliedern erneut ein Kommunikationsproblem im Schalker Vorstand - intern wie extern - offenbarte, sorgte in der Fanszene abermals für herbe Kritik. "Der Vorstand des S04 kommuniziert in diesem Video beispielhaft warum die Stabstelle 'Kommunikation' so schlecht kommuniziert wurde", twitterte etwa Pascal "Pepo" Szewczyk vom "S04-Podcast".
Ernst wurde es im Rahmen von "mitGEredet" allerdings auch. Jobst sprach offen über Anfeindungen, die ihm und seiner Familie zuletzt entgegen gebracht worden waren: "Es wird eine Grenze überschritten, wenn ich SMS und E-Mails erhalte, in denen es heißt: 'Wir wissen, wo deine Kinder zur Schule gehen. Bist du dir sicher, dass sie wieder nach Hause kommen?' und 'Die nächste Mitgliederversammlung kommt, fang' schon einmal an zu laufen'."
Solche Drohungen seien "fernab jeglicher konstruktiver Kritik, der ich mich ansonsten stellen möchte", so der Schalker Marketing-Chef.