Löw: Absage von Reus "grundsätzlich schade"

Joachim Löw hält den EM-Verzicht von Marco Reus für "grundsätzlich schade", verwies bei seiner Kader-Nominierung aber auf die Probleme des Dortmunder Kapitäns.
"Ich kenne Marco nun schon seit vielen Jahren. Er hatte leider in seiner Karriere das große Pech, dass er sich einige Verletzungen zugezogen hat wie vor der WM 2014", sagte der Bundestrainer.
In einem "offenen Gespräch" habe Reus dem Bundestrainer erläutert, dass die jüngsten Wochen und Monate bei Borussia Dortmund für ihn eine Energieleistung gewesen seien. Er sei ein bisschen müde und müsse vorsichtig sein, berichtete Löw von Reus' Anruf. "Er hat offen gesagt, dass für seinen Körper eine Pause jetzt gut wäre. Für uns ist das nicht möglich. Wir brauchen viel Energie und eine hohe Intensität, wir müssen alle hochfahren", ergänzte der Bundestrainer.
Ob der 31 Jahre alte Reus in den 26-köpfigen EM-Kader gekommen wäre, wenn er nicht von sich aus verzichtet hätte, ließ Löw offen. "Marco ist ein großartiger Fußballer. Wenn er so spielt wie in den letzten Wochen in Dortmund, ist er für jede Mannschaft ein Gewinn", bemerkte der 61-Jährige. "Für die Mannschaft ist es schade, weil wir immer die besten Spieler mitnehmen wollen."
Aber die immer wieder nötigen Kraftanstrengungen in der Rehabilitation nach Verletzungen hätten "schon Spuren hinterlassen". Ausdrücklich bedankte sich Löw für die Offenheit von Reus: "Das müssen wir akzeptieren."