20.07.2021 11:08 Uhr

Messi, Pep, Neymar und Co.: Diese Stars holten Olympia-Gold

Auch Neymar holte schon Olympia-Gold
Auch Neymar holte schon Olympia-Gold

Von Lionel Messi über Pep Guardiola bis Neymar: Überraschend viele Fußball-Stars haben schon olympisches Gold gewonnen. Die Geschichten von zehn prominenten Olympiasiegern:

1. Lionel Messi (2008 in Peking mit Argentinien)

Im Alter von 21 Jahren führte der damals noch langhaarige Messi sein Team in Peking zu Gold. Erst hatte der FC Barcelona ihn nicht für Olympia abstellen wollen, am Ende durfte er doch fliegen. "So etwas macht man nur einmal im Leben mit. Die Goldmedaille war ein Traum von mir", sagte Messi. Im Finale gegen Nigeria (1:0) legte er das Siegtor von Angel Di Maria auf, nach dem Schlusspfiff tanzte auch Diego Maradona auf dem Rasen.

2. Pep Guardiola (1992 in Barcelona mit Spanien)

Was für ein Jahr! Im Mai gewann Guardiola mit dem FC Barcelona den Europapokal der Landesmeister, im August olympisches Gold. Im Finale gegen Polen (3:2) legte er per Freistoß das 1:1 auf. "Mit vielen der Jungs schloss ich eine starke Freundschaft, die bis heute hält. Das ist ein genauso großer Triumph wie die Goldmedaille", sagt Guardiola über das Team, in dem unter anderem Luis Enrique und Santiago Canizares standen.

3. Neymar (2016 in Rio mit Brasilien)

Neymar sollte die seit dem 1:7 gegen Deutschland zwei Jahre zuvor arg gebeutelte Fußball-Nation im eigenen Land aus dem Dauer-Tief führen. "Ich denke nur an Gold", sagte der damals 24-Jährige - und erfüllte seine Mission. Im Halbfinale gegen Honduras erzielte Neymar das schnellste Tor der Olympiageschichte (nach 14 Sekunden), im Endspiel gegen Deutschland markierte er das 1:0. Im Elfmeterschießen verwandelte er dann den letzten Schuss, der Rest war Jubel.

4. Samuel Eto'o (2000 in Sydney mit Kamerun)

Eto'o gewann später mit dem FC Barcelona und Inter Mailand die Champions League, wurde viermal Afrikas Fußballer des Jahres. Seinen ersten großen Triumph feierte er jedoch schon mit 19 Jahren. "Diesen Tag werde ich mein Leben lang nicht vergessen", sagte er. Im Endspiel gegen am Ende nur noch neun Spanier (5:3 i.E.) schoss Eto'o vor 100.000 Zuschauern sein einziges Turnier-Tor.

5. Carlos Tevez (2004 in Athen mit Argentinien)

Der 20 Jahre alte Tevez spielte noch für seinen Jugendverein Boca Juniors, als sein Stern bei Olympia in Athen aufging: Mit acht Toren in sechs Spielen wurde "Carlitos" Torschützenkönig, auch den Siegtreffer im Finale (1:0 gegen Paraguay, Anstoß um 10.00 Uhr!) erzielte er. Es war Argentiniens erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen seit dem Erfolg des Ruder-Doppelzweiers 1952. Wenige Stunden später holten auch die Basketballer Gold.

6. Jay-Jay Okocha (1996 in Atlanta mit Nigeria)

Nach vier Jahren bei Eintracht Frankfurt reiste Dribbelkünstler Okocha nach Atlanta und wurde dort zur Legende. Nigerias "Dream Team" mit Stars wie Viktor Ikpeba, Sunday Oliseh und Taribo West stürmte zum ersten ganz großen Triumph einer afrikanischen Fußball-Mannschaft. "Gott hat es so gewollt", sagte Okocha später. Bis heute werden die "Super Eagles" von 1996 in ihrer Heimat als Helden verehrt.

7. Dixie Dörner (1976 in Montreal mit der DDR)

Dörner war Kapitän der DDR-Auswahl, die in Montreal für die bis heute einzige deutsche Männer-Goldmedaille im Fußball sorgte. Im Finale gegen Polen, immerhin WM-Dritter 1974 und angetreten mit WM-Torschützenkönig Grzegorz Lato, gelang dem Team von Trainer Georg Buschner eines der besten Länderspiele der DDR-Geschichte, am Ende hieß es 3:1. "Ich habe viel erreicht aber dieser Olympiasieg steht ganz oben", sagt Dörner.

8. Lew Jaschin (1956 in Melbourne mit der Sowjetunion)

Die "schwarze Spinne", für viele der beste Torhüter der Fußball-Geschichte, machte in Australien erstmals international auf sich aufmerksam. Der Mann mit der markanten Mütze ließ in vier Spielen nur zwei Treffer zu, auch im Finale gegen Jugoslawien (1:0) hielt Jaschin die Null. Es war der Beginn einer großen Karriere. 1963 wurde der 1990 verstorbene Jaschin als bis heute einziger Torwart zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

9. Ferenc Puskas (1952 in Helsinki mit Ungarn)

Puskas war Kapitän jener Wunderelf, die von 1950 bis zum WM-Finale 1954 gegen Deutschland in 32 Pflichtspielen unbesiegt blieb. Zu jenem denkwürdigen Lauf gehörte auch der Triumph bei Olympia in Helsinki, als Ungarn seine fünf Spiele mit insgesamt 20:2 Toren gewann. Puskas erzielte vier Treffer, darunter das 1:0 im Finale gegen die starken Jugoslawien (2:0), die zuvor Sepp Herbergers DFB-Team ausgeschaltet hatten.

10. Gunnar Nordahl (1948 in London mit Schweden)

Schwedens Fußball-Museum steht nicht ohne Grund im kleinen Degerfors: Die Brüder Gunnar, Bertil und Knut Nordahl spielten alle einst für Degerfors IF, 1948 standen sie gemeinsam beim Olympia-Endspiel in der Startelf. Größter Star war Gunnar, der ein Jahr später zum AC Mailand wechselte, wo er als Teil des schwedischen "Gre-No-Li"-Angriffs (Gren-Nordahl-Liedholm) für Furore sorgte. In der ewigen Torschützenliste der Serie A liegt er mit 225 Treffern noch immer auf Rang drei.

11. Jose Leandro Andrade (1924 in Paris und 1928 in Amsterdam mit Uruguay)

Der erste schwarze Weltstar des Fußballs holte gleich zweimal Gold. Der Sohn eines ehemaligen Sklaven - der bei der Geburt Andrades 98 Jahre alt war - verzückte in Europa die Zuschauer. 1930 wurde Andrade, der nebenher weiter als Schuhputzer arbeitete, auch noch Weltmeister. Später erblindete er einseitig durch eine Augenverletzung, die er sich im Olympia-Halbfinale 1928 zugezogen hatte. Andrade starb 1957 an Tuberkulose in einem Armenhaus in Montevideo.