23.07.2021 16:31 Uhr

Austria-Trainer Schmid sieht viel Luft nach oben

Die Austria will zum Start in die Meisterschaft jubeln
Die Austria will zum Start in die Meisterschaft jubeln

Nach dem mageren 1:1 beim Europacup-Comeback gegen Breidablik steht die Wiener Austria vor der nächsten Bewährungsprobe. Am Sonntag treten die "Veilchen" zum Auftakt der Bundesliga bei der SV Ried an - erneut ein Gegner, der von der Papierform her einen Erfolg zulassen würde. Die Oberösterreicher hatten in der Vorbereitung mit Corona zu kämpfen und mussten zahlreiche neue Spieler integrieren. Trainer Andreas Heraf zeigte großen Respekt vor dem Team aus Wien.

Liveticker: SV Ried gegen Austria Wien

"Wir müssen uns besser präsentieren und wollen mit einer guten Leistung in die Meisterschaft starten", betonte Austria-Coach Manfred Schmid nach der ernüchternden Vorstellung in der Conference-League-Qualifikation am Donnerstag. In der Vormittagseinheit am Freitag analysierte das Trainerteam gemeinsam mit der Mannschaft das Europacup-Heimspiel. "Wir sehen in unserem Anlaufverhalten und in unserer Positionierung im Offensivspiel viel Verbesserungspotenzial. Wir werden es schon am Sonntag besser machen", versprach Schmid. "Wir müssen schauen, dass wir uns vor allem mit dem Ball mehr zutrauen, dass wir ballsicherer werden", befand Torhüter Patrick Pentz.

Schmids Widerpart Heraf zollte der Austria jedenfalls Respekt. "Ich bin überzeugt, dass die Austria eine bessere Mannschaft ist, als das Ergebnis gestern gezeigt hat", sagte der Wiener. Die Violetten hätten am Ende der vergangenen Spielzeit "überragende Leistungen geboten". "Es ist eine sehr gute Mannschaft, die gut nach vorne spielt. Mit Djuricin haben sie einen der besten Stürmer in Österreich, dahinter mit Fitz einen Zehner, den ich noch im (U16-)Nationalteam als Spieler gehabt habe."

Das Team sei außerdem relativ erfahren - vor allem im Vergleich mit seiner eigenen Mannschaft, meinte Heraf. "Es ist ja eigentlich nur der Trainer und der Sportdirektor neu gekommen, dazu der eine oder andere neue Spieler". Der Kader der Innviertler hingegen ist in der Saisonpause ordentlich durchgewirbelt worden. Über ein Dutzend Profis verließen das Innviertel oder - im Falle des langjährigen Kapitäns Thomas Reifeltshammer - beendeten die Karriere. Zwölf Neue mussten integriert werden.

Corona-Cluster und schwere Impfreaktionen bei der SV Ried

Die meisten von ihnen kamen aus der 2. Liga wie die Verteidiger Tin Plavotic und Milos Jovicic. Qualität im Angriff verspricht Seifedin Chabbi, der im Finish der vorangegangenen Saison praktisch der gefährlichste Hartberg-Stürmer war. In der Vorbereitung breitete sich zudem ein Coronavirus-Infektionscluster im Kader aus, und die Impfung gegen Covid-19 haben nicht alle Geimpften gut vertragen. "Zwei Spieler haben nach der Impfung 42 Grad Fieber gehabt", verriet Heraf. "In Wahrheit waren zehn Spieler über zwei Wochen nicht da. Einige haben noch ein bisschen Aufholbedarf vom Körperlichen. Aber darüber möchte ich nicht jammern, wir können es eh nicht ändern. Und wir haben auch die fünf Wechsel jetzt."

Die bisher letzte Begegnung mit der Austria hat am 21. Mai die Heraf-Truppe 3:2 gewonnen. Das könnte Antrieb sein, wiewohl eine Handvoll Spieler, die am Sonntag einlaufen werden, damals nicht dabei waren. "Es wäre keine Überraschung, wenn wir gewinnen, aber es wäre auch keine Überraschung, wenn wir nicht gewinnen", sagte Heraf. "Ich bin Realist genug, dass ich weiß, alles ist möglich. Wir haben das letzte Spiel gewonnen. Wir wissen also, dass wir gegen solche Mannschaften auch gewinnen können. Dafür muss aber alles zusammenpassen."

Im Cup gegen den SV Grödig haben die "Wikinger" in der Vorwoche mit einem 7:0-Wettschießen die Pflicht erfüllt. "Diese Leistung müssen wir jetzt auch in die Bundesliga rüberbringen", betonte Chabbi. "Es war auch wichtig, dass die Spieler, die aus der Quarantäne gekommen sind, noch eine Einsatzzeit bekommen haben. Sie sind auf einem guten Weg, das aufzuholen, was noch gefehlt hat. Aber wir können aus diesem Spiel jetzt nicht sehr viel mitnehmen, weil es gegen die Austria ein ganz anderes Match werden wird", erklärte Heraf.

apa