16.10.2021 19:03 Uhr

Ernüchterung beim VfL: "So kann man nicht bestehen"

Der VfL Wolfsburg ging bei Union Berlin baden
Der VfL Wolfsburg ging bei Union Berlin baden

Vor laufenden Kameras stimmte Taiwu Awoniyi strahlend in die Sprechchöre der Fans von Union Berlin auf sich selbst ein. Der Nigerianer hatte nach dem 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg wegen seines bahnbrechenden Führungstreffers allen Grund zum Feiern - im Gegensatz zu den Wölfen: Der harmlose Champions-League-Teilnehmer ist im Oberhaus seit vier Runden und insgesamt sogar seit sechs Pflichtspielen sieglos.

Wolfsburgs Mittelfeld-Ass Maximilian Arnold konnte sich denn auch überhaupt nicht über seinen Aufstieg zu einem Bundesliga-Rekordspieler der Niedersachsen freuen. "Ich werde deswegen nicht darauf anstoßen", sagte der 27-Jährige am "Sky"-Mikrofon nach seinem 259. Einsatz für die Niedersachsen im Oberhaus.

Er fügte - schon mit Blick schon auf das richtungsweisende Champions-League-Spiel am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) - verärgert hinzu: "Wenn wir die letzten drei Bundesliga-Spiele verlieren und dabei acht Gegentore kassieren, sollten wir schleunigst alles dafür tun, unser Tor wieder ordentlich zu verteidigen. Das tun wir im Moment nicht, und so kann man nicht bestehen."

Sonderlob für "Dosenöffner" Awoniyi

In ganz anderer Gemütsverfassung waren die Berliner. Nachdem Awoniyis sechster Saisontreffer und Sheraldo Becker (83.) den dritten Erfolg nacheinander perfekt gemacht hatten, platzte Geschäftsführer Oliver Ruhnert beinahe vor Stolz: "Das ist ein toller Sieg für uns. Wir waren sehr effektiv, weil wir außer bei den Toren wohl keine andere richtige Torchance hatten."

Ein Sonderlob hatte Ruhnert nach dem 21. Heimspiel in Serie ohne Niederlage außerdem für "Dosenöffner" Awoniyi parat: "Wir sind sehr froh, dass er sich entwickelt wie von uns erhofft."

An der Alten Försterei geschah zu Beginn wenig. Wolfsburgs Trainer Mark van Bommel hatte sich vor dem Spiel zwingendere Aktionen im letzten Drittel gewünscht. Doch die anfangs dominierenden Wölfe kamen nur schwer durch.

Die erste bessere Chance ließ Lukas Nmecha (11.) ungenutzt. Union versuchte danach immer wieder, über den schnellen Awoniyi Konter zur Entlastung zu fahren, aber richtig gefährlich wurde bis dato nur Wolfsburg. Nmecha fand aus dem Vollsprint Dodi Lukebakio (25.) am langen Pfosten, doch der Ex-Berliner scheiterte am Aluminium - es blieb die einzige Großchance im ersten Durchgang.

Union knipst direkt nach Wiederbeginn

Gleich nach Beginn der zweiten Hälfte gelang den Gastgebern, was zuvor nicht klappen wollte: Nach einer glänzenden Kombination über Julian Ryerson und Max Kruse setzte der Japaner Genki Haraguchi Awoniyi im Strafraum in Szene - und der Torjäger vollstreckte.

Wolfsburg rannte nun an. Weghorst (68.) scheiterte allerdings unmittelbar nach seiner Einwechslung bei der besten Ausgleichschance der Gäste gleich zweimal am starken Union-Torwart Andreas Luthe.