23.01.2022 11:23 Uhr

Glasner: "Wir kontrollieren die Spieler nicht!"

Oliver Glasner hat über die Lage bei Eintracht Frankfurt gesprochen
Oliver Glasner hat über die Lage bei Eintracht Frankfurt gesprochen

Seit Sommer 2021 ist Oliver Glasner Trainer von Eintracht Frankfurt. Nach holprigem Beginn hat sich die SGE mittlerweile gefangen und klopft an den internationalen Rängen an. Dass dies mittlerweile möglich ist, hat viel mit "Sturkopf" Glasner zu tun, wie sich der Coach selbst nennt.

Zu Beginn der Saison habe sich das Team noch finden müssen, weil sich so viel verändert hat, erklärte "Glasner" gegenüber "Bild". Doch dann lief es besser. "Unser Vorteil war, dass alle alten und neuen Spieler Spitzen-Charaktere sind", lobte der 47-Jährige seine Stars.

"Dieses Kennenlernen, die Erfolgserlebnisse und auch die Last-Minute-Siege haben den Glauben an unsere Gruppe gestärkt", führte Glasner aus. Vor Weihnachten habe er sich schließlich bei allen dafür bedankt, dass sie mitgezogen und seinen "Sturkopf" ausgehalten haben, so der Trainer, der den genannten "Sturkopf" näher definierte. 

"Ich habe klare Vorstellungen und Ideen. Mir ist wichtig, dass wir uns von äußeren Einflüssen lösen, da sie nicht das Spiel entscheiden", erklärte der Frankfurter Fußballlehrer und fügte an: "Ich lasse keine Ausreden zu". Das Gleiche gelte auch zum Beispiel im Bereich der Ernährung. Dort gebe er nur das weiter, von dem er überzeugt sei.

"Vielleicht sagt auch jemand: 'Was erzählt der Glasner denn für einen Quatsch? Ich brauche jeden Tag mein Nutellabrötchen' – so wie es meine Kinder mir versuchen einzureden", scherzte der SGE-Coach.

Eintracht-Coach Glasner: Beim VfL waren die Spieler anfangs skeptisch ...

"Wir kontrollieren die Spieler zu Hause nicht, wollen sie aber mit unserem breiten Angebot beeinflussen", erklärte er. "Mir ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Das kann also auch mal eine Pizza sein. Ich möchte aber nicht, dass jemand zehn Nahrungsergänzungsmittel am Tag schluckt." In so einem Fall sei er dann definitiv stur.

Das gelte auch für sein Training. "Dafür müssen wir die Spieler von unserem Weg überzeugen", betonte Glasner und lieferte ein Beispiel. "Ich lasse kaum Läufe ohne Ball trainieren. In Wolfsburg waren die Spieler anfangs skeptisch und besorgt, in einen körperlich schlechten Zustand zu kommen. Fakt ist aber, dass Wolfsburg letzte Saison und jetzt Frankfurt physisch zu den Top-Mannschaften der Liga gehören, weil wir die Ausdauerläufe ganzheitlich in den Fußball integrieren", stellte der 47-Jährige die Vorzüge seiner Methode heraus.

"Es ist nicht immer alles wissenschaftlich belegt, was ich mache. Es ist eine Mischung aus Verstand, Überlegen und Trial-and-Error. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es funktioniert", freute sich Glasner.