24.01.2022 12:06 Uhr

Rummenigge: Hier hat der BVB uns zu sehr gereizt

Karl-Heinz Rummenigge (re.) hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke zugestimmt
Karl-Heinz Rummenigge (re.) hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke zugestimmt

Karl-Heinz Rummenigge, der frühere Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, hat verraten, wie Borussia Dortmund die Münchner so sehr reizte, dass der deutsche Rekordmeister ansetzte, den BVB für lange Zeit zu überholen.

Vor gut einer Dekade sah die Fußball-Welt in Deutschland noch ein wenig anders aus. Anfang der 2010er Jahre war der BVB gerade zweimal in Folge deutscher Meister geworden (10/11, 11/12) und schickte sich an, auch in den kommenden Saisons die Bundesliga zu dominieren. 

Doch spätestens im Jahr 2012, als die Borussia das Double aus nationalem Titel und DFB-Pokal holte, hatte der allmächtige FC Bayern genug gesehen. Es folgte eine Serie von neun Meisterschaften in Folge, während die Schwarzgelben insgesamt viermal Vizemeister wurden.

Beim BVB hatten sie in Person von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schon kurz nach dem Pokalfinale 2012, das die Dortmunder mit einem furiosen 5:2-Sieg für sich entschieden, geahnt, dass diese Niederlage der Startschuss für eine neue Ära des Gegners sein könnte.

"Um mich herum herrschte totale Glückseligkeit. Ich habe aber schon damals gesagt: 'Das Echo wird dramatisch'. Dortmunds größter Fehler war es, 2012 den FC Bayern zu sehr zu reizen", erklärte Watzke in den letzten Jahren immer wieder. 

Mit dieser Einschätzung lag Watzke offenbar richtig, wie Rummenigge nun im Fernsehen bei "Blickpunkt Sport" im "BR" verriet. "Das kann ich bestätigen. Da war die Stimmung (bei Bayern) im Keller."

Rummenigge: Der FC Bayern wollte "die Scharte wegkriegen"

Als Folge der Ereignisse und der bitteren Pleite habe man nach der Saison beraten und zusammen mit dem damaligen Präsidenten Uli Hoeneß und Trainer Jupp Heynckes beratschlagt, wie man wieder die Oberhand gewinnen könnte, so Rummenigge. Mit Erfolg.

"Wir haben gesagt: Wir müssen irgendwas machen, um die Scharte wieder wegzukriegen", erklärte der Ex-Boss und fügte an: "Und im Jahr danach haben wir das Triple gewonnen. Das war ein fulminantes Comeback."

Dass das Champions-League-Endspiel 2013 dann ausgerechnet gegen den BVB gewonnen wurde (2:1), dürfte für Rummenigge und Co. das Nonplusultra gewesen sein.

"Wir wussten ganz genau: Dieses Spiel müssen wir gewinnen, egal was passiert. Da müssen wir zeigen, dass wir nicht nur in Europa, sondern auch in Deutschland der Beste sind", blickte der heute 66-Jährige zurück. "Von dem Tag an war es in gewisser Weise ein Selbstläufer. Das Selbstbewusstsein war zurück."