14.04.2022 09:45 Uhr

Matthäus erhebt schwere Vorwürfe gegen Bosse des FC Bayern

Lothar Matthäus sieht
Lothar Matthäus sieht "zu viele Tiefen" in der Saison des FC Bayern

Lothar Matthäus hat Kritik an den Führungspersönlichkeiten des FC Bayern geübt. Die Bosse würden das blamable Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League gegen den FC Villarreal nicht richtig aufarbeiten, so der Rekord-Nationalspieler.

"Wir sind im Viertelfinale ausgeschieden. Deswegen werden wir nicht in Tränen ausbrechen. Wir haben nächstes Jahr wieder die Möglichkeit und werden wieder angreifen." Diese Reaktion von Vorstandschef Oliver Kahn auf das blamable Aus des FC Bayern in der Champions League stößt dem langjährigen Münchner und heutigen TV-Experten Lothar Matthäus sauer auf. "Die Aussagen hinterher haben mich verwundert", schrieb der 61-Jährige in einer Kolumne für den "kicker".

Ihm ginge es aber "nicht um Personalien" beim FC Bayern, fügte Matthäus an, sondern allein um den Klub. "Nicht, dass es wieder heißt, ich schieße gegen Oliver Kahn oder Hasan Salihamidzic, das hat damit nichts zu tun."

FC Bayern unter den Ex-Bossen "persönlicher"

Gleichwohl sei Matthäus davon überzeugt, dass unter der alten Führung um Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß, ein anderer Wind geweht hätte.

Beide hätten dem FC Bayern "mit ihrer Art am besten geholfen, auch von der menschlichen, einer väterlichen Seite. Alles wirkte persönlicher, das Familiäre und Miteinander ist weggebrochen, zuletzt gab es das unter Hansi Flick".

Matthäus kritisierte: Kahn sowie Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer "redeten das 1:1 schöner, als es war. Drei Großchancen sind nicht Bayern-like, Anspruch und Qualität eigentlich höher". Es fehle die "klassische FC-Bayern-DNA".

"Zu viele Tiefen" beim FC Bayern

Als Spieler habe Kahn stets Klartext geredet, so Matthäus. "Es wäre schön, wenn er dahin zurückkehren würde. Er kann nicht sagen, dass man mit der eigenen Leistung zufrieden ist und bei Villarreal die Taktik nicht gesehen hat. Wenn dies das Anspruchsdenken des FC Bayern ist, dann ist er in die falsche Richtung gerudert."

Insgesamt, urteilte der Weltmeister von 1990, hatte der FC Bayern "in dieser Saison zu viele Tiefen", sowohl in sportlicher Hinsicht als auch mit Blick auf das Handeln der Führungsebene. Matthäus erinnerte an die turbulente Jahreshauptversammlung mit den Diskussionen rund um das umstrittene Katar-Sponsoring sowie an die anhaltenden Diskussionen über Vertragsverlängerungen mit Spielern, die in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen dominierten.

An Trainer Julian Nagelsmann hafte indes neben dem enttäuschenden Abschneiden in der Champions League das "blamable Pokal-Aus in Mönchengladbach" sowie die Niederlagen in Augsburg oder Bochum, konstatierte Matthäus.