21.08.2022 12:44 Uhr

Presse zum BVB: "Das riecht nach einem alten Problem"

Der BVB kassierte eine Last-Minute-Niederlage gegen Werder Bremen
Der BVB kassierte eine Last-Minute-Niederlage gegen Werder Bremen

Am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga gab Borussia Dortmund einen sicher geglaubten Sieg gegen Werder Bremen aus der Hand. Nach einer irren Schlussphase, in der die Norddeutschen drei Tore in sechs Minuten schossen, musste sich der BVB mit 2:3 geschlagen geben. Die Pressestimmen zum Spiel:

kicker: "Denkwürdige Schlussphase: Werder schockt Dortmund in sechs Minuten. Als Raphael Guerreiro mit einem satten, wenn auch nicht unhaltbaren Schuss auf 2:0 für Borussia Dortmund gestellt hatte, schien Werder Bremen trotz couragierter Leistung geschlagen. Doch Ole Werners Joker hatten etwas dagegen."

Bild: "Das Comeback des Jahres. Werners Gold-Händchen lässt Werder jubeln. In der 89. Minute stand es bei Werders Gastspiel in Dortmund noch 0:2 – die Partie schien für die Bremer gegessen. Doch dann dreht Werder innerhalb von sechs Minuten (!) die Partie und gewinnt phänomenal mit 3:2. So ein Comeback hat es in den fünf europäischen Top-Ligen seit 13 Jahren nicht mehr gegeben. Wahnsinn!"

Süddeutsche: "Das Werder-Wunder von Westfalen. Die Dortmunder hätten gewarnt sein können, aber selbst wenn sie es nicht waren, hätte ihnen solch eine Blamage in ihrem heiligen Heimstadion nicht passieren dürfen. Eine Niederlage zu Hause nach einer 2:0-Führung hatte der BVB zuletzt vor 40 Jahren erlitten."

FAZ: "Statt den dritten Saisonerfolg zu feiern, ringen sie beim BVB um Fassung: In einer dramatischen Schlussphase schenkt Borussia Dortmund gegen Bremen den Sieg noch her. Das riecht nach einem alten Problem. Das klingt verdächtig nach dem guten alten BVB-Problem, das sich hinter den immer wieder strapazierten Begriffen 'Haltung' und 'Mentalität' verbirgt, die in jeder Saison des BVB irgendwann in den Schlagzeilen auftauchen."

Spiegel: "Ein Wunder in Lachs. Weder Trainer noch Spieler konnten das Spektakel erklären – dabei war der Nordklub das bessere Team."

RTL: "Werder-Wahnsinn! Bitterer kann ein Spiel für eine Fußball-Mannschaft nicht laufen. Borussia Dortmund hat in der Bundesliga nach einer 2:0-Führung noch gegen Werder Bremen verloren. Die völlig verrückte Geschichte: Werder gelang erst in der 89. Minute der Anschlusstreffer, Bremen traf in der Nachspielzeit zwei weitere Mal!"

ntv: "Werder Bremen schreibt Bundesliga-Geschichte. Mit einer unvergesslichen Aufholjagd besiegt Aufsteiger Werder Bremen den Meister-Kandidaten Borussia Dortmund - und sichert sich damit sogar einen Eintrag in die Geschichtsbücher der Bundesliga. Denn was in Dortmund passiert, hat es in Deutschlands höchster Spielklasse noch nie gegeben."


Mehr dazu: Netz-Reaktionen zum Werder-Wahnsinn


Ruhr Nachrichten: "So spektakulär und außergewöhnlich das späte Comeback von Werder auch zustandekam, der Sieg ging völlig in Ordnung. Bremen war besser, am Ende klappten beim Vizemeister nicht einmal mehr 'die Basics', gab Kapitän Marco Reus selbstkritisch zu. Das wirft Fragen auf. Hat sich der BVB durch die stimmigen Ergebnisse der ersten Saisonspiele zu sehr in Sicherheit gewogen? Sind der Schlendrian und das Laissez-faire, zwei altbekannte Schwächen dieser Mannschaft, doch noch nicht ausgetrieben durch den neuen Trainer Edin Terzic? Wo waren die Gier und die Power als der Wiedererkennungswert, durch den sich das Team auszeichnen wollte?"

WAZ: "Was für ein Drama: Der BVB hat in den letzten Minuten eine 2:0-Führung gegen Werder Bremen verspielt. Die Mängelliste in Dortmund ist lang."

Weser Kurier: "Diese Werder-Mannschaft ist elektrisierend. Mit dem emotionalen Sieg beim BVB hat Werder Bremen eindrucksvoll gezeigt, wozu der Aufsteiger auch in der Bundesliga in der Lage ist. Und es war das Gegenteil eines glücklichen Erfolgs."

Deichstube: "Immer wieder ging der Blick auf Ole Werners Hände. Nein, auch nach diesem unfassbaren 3:2-Spektakel bei Borussia Dortmund hatte sich die Hautfarbe an den Fingern nicht verändert. Dabei hätte es wahrlich nicht verwundert, wenn der Cheftrainer des SV Werder Bremen dort ein wenig mehr geglänzt hätte als bisher. Denn das Händchen, das der 34-Jährige bei diesem Auswärtsspiel bewies, war mehr als nur golden."