Nächste harsche Kritik an Süle und Can

Vizemeister Borussia Dortmund muss nach dem Heim-Debakel gegen Aufsteiger Werder Bremen, als in den Schlussminuten ein 2:0-Vorsprung verspielt wurde, die Wunden lecken. Kritik hagelte es anschließend von gleich mehreren Seiten. Im Zentrum: BVB-Neuzugang Niklas Süle sowie Allrounder Emre Can.
Innerhalb von nur sechs Minuten gab Borussia Dortmund im Heimspiel gegen Werder Bremen den Sieg aus der Hand. Lee Buchanan (89.), Niklas Schmidt (90.+3.) und Oliver Burke (90.+5.) sorgten aus Sicht der Grün-Weißen für einen denkwürdigen Auswärtssieg, der allerdings auch vor allem dank der nachlässigen Abwehrarbeit des BVB möglich wurde. Noch nie hatte eine Mannschaft ab der 89. Minute noch drei Treffer nach 0:2-Rückstand erzielt.
In Neuzugang Niklas Süle und Routinier Emre Can wurden anschließend schnell zwei Schuldige gefunden. Süle, der nach rund einer Stunde für Hummels eingewechselt wurde, verlor das Laufduell gegen Burke vor dem 2:3. Can erwies sich nach seiner Einwechslung in der 18. Minute mehrfach als Unsicherheitsfaktor und patzte vor dem Ausgleich.
"Das Abwehrverhalten von Can ist eine Katastrophe", polterte TV-Experte Stefan Effenberg anschließend im "Sport1-Doppelpass". Süle sei eine "Wanderdüne", hieß es zudem in den Sendung.
Funkel zum BVB-Gegentor: "Can guckt nur zu"
Bundesliga-Urgestein Friedhelm Funkel gab in der Show "Sky90" eine ähnliche Einschätzung ab. "Ich habe beim 2:2 die Körperlichkeit vermisst, das zu verhindern. Emre Can guckt nur zu, wie der Bremer den Ball ins Tor köpft. Da musst du Körperlichkeit zeigen."
Zur Leistung des ehemaligen Münchners Süle fügte er an: "Der Pass, der vor dem 3:2 in die Tiefe gespielt wird, den muss Süle einfach ablaufen. Den muss er mit dem linken oder rechten Fuß abfangen. Danach hat auch Wolf noch die Möglichkeit, aber da vermisse ich die unbedingte Bereitschaft, diesen Schuss zu verhindern."
Augsburg-Manager Stefan Reuter, der einst mit dem BVB als Spieler die Champions League gewann, wollte die "Mentalitätsfrage" zwar noch nicht aufmachen, "aber es sah für mich so aus, als hätte Süle noch nicht die optimale Verfassung".
Der Nationalspieler hatte die ersten beiden BVB-Partien in der Bundesliga aufgrund einer Muskelverletzung verpasst.