Zahlen beschönigt? Wirbel um Wiederwahl von SGE-Präsident

Am Montagabend verkündete Eintracht Frankfurt wenig überraschend die Wiederwahl von Präsident Peter Fischer. Die vom Verein kommunizierten Zustimmungswerte für Fischer werfen allerdings Fragen auf.
"Peter Fischer wurde mit einer Mehrheit von knapp 80 Prozent als Präsident wiedergewählt", heißt es in einer Mitteilung auf der offiziellen Vereinshomepage von Eintracht Frankfurt. Wie die "Bild" nun aufgedeckt hat, ist die große Zustimmung allerdings sehr beschönigt.
Demnach liegt die tatsächlich Zustimmung für Fischer bei lediglich 67,2 Prozent. Das ergeben 420 Ja-Stimmen, 106 Nein-Stimmen und 99 Enthaltungen. Letztere lässt die Eintracht einfach außen vor und kommt daher auf knapp 80 Prozent. Der Zeitung zufolge rechtfertigt die Satzung des Klubs dieses ungewöhnliche Vorgehen sogar.
Angesichts einer Zustimmung von 99 Prozent bei Fischers Wiederwahl 2019 so oder so ein satter Einbruch.
Gegenwind soll Fischer vor allem aus Ultra-Kreisen entgegenschlagen. "Bild" zufolge stoßen die harschen Aussagen des 66-Jährigen ebenso an, wie die geplante Veräußerung weiterer Klub-Anteile, um Eigenkapital zu generieren.
Eintracht Frankfurt: Deswegen ist Peter Fischer nicht unumstritten
Zum Eklat beim Champions-League-Spiel gegen Olympique Marseille, bei dem es auf den Rängen zu teils beängstigenden Auseinandersetzungen kam, bezog Fischer klar Stellung und scheute auch nicht, die unangenehme Wahrheit auszusprechen, dass die Eintracht-Fans nicht völlig unschuldig waren.
Fischer prangerte "massives Fehlverhalten" sowie eine "untragbare Situation" an und verwies explizit auf das Mitwirken einiger Eintracht-Anhänger. "Wer so etwas tut oder auch nur im Geringsten gutheißt, handelt gegen die Interessen von Eintracht Frankfurt und seiner Mitglieder", so Fischer.
Den Verzicht auf neues Kapital bezeichnete Fischer als "Risiko". Aussagen, die nicht überall in der Fanszene gut ankommen.