23.04.2023 09:50 Uhr

FC Bayern "unterirdisch": Matthäus rechnet ab

Beim FC Bayern müsse jeder Stein umgedreht werden, so Lothar Matthäus
Beim FC Bayern müsse jeder Stein umgedreht werden, so Lothar Matthäus

Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat die Tabellenführung in der Bundesliga an den BVB abgegeben. Nach der herben Pleite bei Mainz 05 (1:3) hagelt es längst nicht mehr nur Kritik an der Vereinsführung, auch die Stars des FC Bayern werden angezählt.

Dem FC Bayern droht wenige Spieltage vor Schluss der sportliche Super-GAU: eine Saison ohne einen einzigen Titel. Durch das überzeugende 4:0 von Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt müssen nun die Münchner in den kommenden fünf Bundesliga-Spielen auf einen Ausrutscher des Rivalen hoffen, um doch noch Meister zu werden.

Die Alarmglocken schrillen an der Säbener Straße nicht erst seit der Niederlage in Mainz, verspielten die Bayern unter dem neuen Cheftrainer Thomas Tuchel doch auch in den Partien zuvor schon ihre Titelchancen im DFB-Pokal und in der Champions League. Allerdings hat die Krise beim FC Bayern nach der nun bereits vierten Bundesliga-Pleite in dieser Saison einen neuen Höhepunkt erreicht.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat daher nun die Spieler des FC Bayern in den Fokus genommen. "Es stimmt vorne und hinten nicht", so der TV-Experte am Samstag bei "Sky". Matthäus sah gegen Mainz, vor allem in der zweiten Halbzeit, eine "unterirdische" Leistung der Bayern.

"Das war schlecht, es war nicht der Kampfgeist da, es war nicht der Wille da", holte Matthäus zum Rundumschlag aus: "Das ist keine Mannschaft."

Beim FC Bayern müsse nun alles hinterfragt werden, so der 62-Jährige. Offensichtlich sei, dass der Wechsel von Nagelsmann zu Tuchel "im Endeffekt gar nichts gebracht" habe. "Und vielleicht werden dann auch gewisse Positionen im Verein geändert - nicht nur auf dem Platz."

Matthäus: Kahn muss sich hinterfragen - BVB "wie ein würdiger Meister"

Damit spielte Matthäus vor allem auf die Führungsriege des FC Bayern um Präsident Herbert Hainer, Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic an. Zuletzt war Kahn ins Zentrum der Kritik gerückt.


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"Er wird sich hinterfragen. Er hat es ganz sicher gerne gemacht. Aber er wird sicherlich nicht mit diesem Gewitter über München gerechnet haben. Es war ja alles sehr erfolgreich in den Jahren zuvor", führte Matthäus aus: "Wenn es ihm zu viel ist, entscheidet er für sich vielleicht, dass er das gar nicht braucht. Ich glaube, dass Oliver auch das eine oder andere unterschätzt hat."

Die Leistung des BVB im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt habe den TV-Experten indes "sowohl vorne, aber auch hinten" überzeugt. "In der ersten Halbzeit habe ich den einen oder anderen Wackler gesehen. Es war eine Leistung eines würdigen Meisters. So müssen sie die letzten fünf Spiele auch spielen. Das ist nun die große Aufgabe des BVB."