BVB vor Meisterschaft? Neururer hofft noch auf Mainz 05

Peter Neururer hat in der Bundesliga einst den FC Schalke und den VfL Bochum trainiert, ist als gebürtiger Marler zudem ein echtes Kind des Ruhrgebiets. Während seine Sympathien für S04 und den VfL bis heute bekanntermaßen anhalten, kann der Kult-Trainer mit Borussia Dortmund nicht allzu viel anfangen. Den möglichen Meistertitel wünscht er dem BVB daher auch nicht unbedingt.
Zunächst bezeichnete es der 68-Jährige im "Sky"-Interview als "wahrscheinlich einmalige Möglichkeit - auch in den nächsten zehn Jahren", dass Borussia Dortmund am kommenden Samstag (ab 15:30 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 aus eigener Kraft Deutscher Meister werden kann.
Im Hinblick auf den Kontrahenten, den derzeit Tabellenneunten aus Mainz, setzt Neururer durchaus noch darauf, dass er etwas Zählbares aus dem Signal-Iduna-Park wird mitnehmen können. "Mainz fährt da nicht zum Feiern hin, das ist meine Hoffnung!"
Für den langjährigen Fußballlehrer, der einst mit dem VfL Bochum in den Europapokal eingezogen war, ist das Kontrastprogramm unter den Ruhrgebietsklubs in diesem Jahr besonders herausfordernd, wie Neururer zugab.
Neururer fürchtet Parallelen zum HSV
"Ich bin Ruhrpottler durch und durch und innerhalb des Ruhrpotts habe ich die Vereine vertreten, die dominant blau-weiß waren. Wenn jetzt Bochum und Schalke am letzten Spieltag Gefahr laufen, die Liga verlassen zu müssen oder möglicherweise nur einen Relegationsplatz belegen - und gleichermaßen könnte ein paar Kilometer entfernt Dortmund die Meisterschaft feiern, kann man sich vorstellen, dass mein fußballerisches Innenleben natürlich arg zerrissen ist", so der heutige TV-Experte.
Besonders beim derzeitigen Vorletzten FC Schalke 04 ist die Sorge bei Peter Neururer groß, dass ein erneuter Abstieg fatale Folgen für den Klub haben könnte.
"Der Abstieg wäre um ein zigfaches schlimmer als der von vor zwei Jahren. Viele Spieler würden den Klub wieder verlassen und man müsste fast wieder bei Null anfangen", so der Trainer, der bis heute Vereinsmitglied bei den Gelsenkirchenern ist. Der sofortige Wiederaufstieg sei im Abstiegfall "alles andere als selbstverständlich", so Neururer. "Und was es bedeutet, mehr als ein Jahr den Aufstieg nicht zu schaffen, sieht man am Beispiel des HSV", fügte er hinzu.