01.10.2023 12:44 Uhr

"Hört in die Mannschaft rein": Viel Lob für Hoeneß

Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart haben in der Bundesliga einen echten Lauf
Sebastian Hoeneß und der VfB Stuttgart haben in der Bundesliga einen echten Lauf

15 Punkte nach sechs Spieltagen, Tabellenplatz zwei in der Bundesliga: Der VfB Stuttgart ist so gut in eine Saison gestartet wie lange nicht. Im Ländle herrscht pure Euphorie. Ein früherer Stuttgarter Meistermacher und der Sportchef loben Trainer Sebastian Hoeneß in den höchsten Tönen.

"Es wirkt so unheimlich harmonisch. Er stellt die Spieler richtig auf, wo sie ihre Stärken haben", adelte Armin Veh im Countdown zum "Sport1-Doppelpass" den VfB-Coach. Veh hatte mit den Schwaben im Jahr 2007 sensationell die Meisterschale geholt. 

Hoeneß sei ein "normaler Trainer", sagte der 62-Jährige - und dies gar nicht abschätzig. "Der macht die Basics auch richtig und haut nicht irgendwelche dummen Sprüche rein, wie vielleicht mal der eine oder andere es gemacht hat. Er ist authentisch und das gefällt mir unheimlich gut."

Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth ordnete im "Doppelpass" die Qualitäten Hoeneß' ähnlich ein. "Er ist niemand, der das Team mit seinem System überfährt, mit seinen taktischen Vorstellungen. Er hört in die Mannschaft rein. Er schafft es, dass jeder Spieler seine individuellen Qualitäten in den Dienst der Mannschaft stellt", lobte Wohlgemuth. Der Trainer habe den VfB im Abstiegskampf der Vorsaison "in keiner alltäglichen Situation" übernommen, es aber geschafft, "seine Ideen direkt auf die Mannschaft zu übertragen".

Veh nannte derweil einen aus seiner Sicht wegweisenden Wendepunkt in der jüngsten VfB-Geschichte. "Entscheidend war, dass man sich von Sven Mislintat getrennt hat. Danach wurden die richtigen Personalentscheidungen getroffen. Mislintat konnte sich verbal gut verkaufen, war bei den Fans beliebt, einen guten Job hat er aber nicht gemacht", befand Veh. Mislintat sei zudem ein "Alleinherrscher" gewesen, den beim VfB niemand kontrolliert habe. 

Der VfB hatte den Funktionär Ende 2022 entlassen, seither lenkt Wohlgemuth die sportlichen Geschicke der Stuttgarter. Mit der Verpflichtung von Hoeneß als Trainer schafften die Schwaben in der Vorsaison über den Umweg Relegation den Klassenerhalt.

VfB Stuttgart an der Spitze? "Schätze Bayern, Leverkusen und Leipzig noch besser ein"

In der laufenden Saison liegen die Stuttgarter mit fünf Siegen zurzeit vor Dauermeister FC Bayern und Vizemeister Borussia Dortmund auf Rang zwei. Nur Bayer Leverkusen hat einen Zähler mehr als der VfB. 

"Wenn du 15 Punkte nach sechs Spieltagen hast, dann ist es ein super Start, dann kriegst du Selbstvertrauen", bewertet Veh den Stuttgarter Lauf. Wie die Hoeneß-Elf spiele sei obendrein "auch schön anzuschauen". Einen totalen Coup des VfB wie 2007 mit ihm auf dem Trainerstuhl erwartet der ehemalige Fußball-Lehrer aber nicht. 

"Ob sie ganz oben bleiben? Da schätze ich Bayern. Leverkusen, Leipzig noch besser ein", sagte Veh.