Gregor Kobel von Borussia Dortmund gilt als einer der besten Torhüter der Fußball-Bundesliga. Bei der Schweizer Nationalmannschaft ist der BVB-Profi allerdings nur Nummer zwei hinter Yann Sommer. Ein Umstand, der Kobels Berater zu einem Rundumschlag verleiten ließ.

Schon ein halbes Jahr vor dem Beginn der EM in Deutschland hat sich der Schweizer Trainer Murat Yakin auf einen Stammkeeper festgelegt. "Yann Sommer ist die Nummer eins und wird das auch bleiben. Er wird bei der EM im Tor stehen", erklärte er zuletzt im Fußball-Talk "Heimspiel" des Senders "blue sport".

Sommer ist seit Jahren die klare Nummer eins in der Schweiz. 87 Länderspiele hat der 35 Jahre alte Routinier, der vor der Saison vom FC Bayern zu Inter nach Italien gewechselt ist, bereits absolviert. Kobel kommt dagegen lediglich auf fünf Partien für die Eidgenossen.

"Wir hatten den anderen Goalies in der EM-Qualifikation die Möglichkeit gegeben, im Tor zu stehen", erklärte Yakin. Leider habe Kobel zweimal verletzt zurückziehen müssen.

Philipp Degen, Berater des BVB-Schlussmanns, erhob nun schwere Vorwürfe gegen das Schweizer Trainerteam.

Entscheidung gegen Kobel hinterlässt "faden Beigeschmack"

"Diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt setzt das Leistungsprinzip praktisch außer Kraft", polterte er bei "Sky" und ergänzte: "Gregor ist einer der besten Keeper der Welt und man sagt ihm, dass seine Leistungen nicht relevant sind - das halte ich für ein ganz schlechtes Zeichen."

Degen sieht außerdem einen "sehr, sehr faden Beigeschmack". "Vor allem vor dem Hintergrund, dass Patrick Foletti, von dem diese Entscheidung eigentlich kommt, da er für die Torhüter verantwortlich ist, zu Yann Sommer ein extrem enges Verhältnis hat, was auch von anderen Nati-Keepern schon mehrfach bemängelt wurde", so der Agent.

Kobel ist in dieser Saison eine der wenigen Konstanten bei Borussia Dortmund. Der 26-Jährige überzeugt Woche für Woche mit starken Leistungen.