04.03.2024 12:23 Uhr

Neue Qualitätsdebatte bei Hertha BSC entfacht

Hertha-Cheftrainer Pal Dardai
Hertha-Cheftrainer Pal Dardai

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige Saison in der 2. Bundesliga bei Hertha BSC: Immer wieder haben die Berliner leichtfertig ihre Spiele aus der Hand gegeben, mögliche Siege noch hergeschenkt und somit wichtige Punkte eingebüßt. Das 2:2-Remis am vergangenen Freitag gegen Holstein Kiel war daher eine Art Spiegelbild der bisherigen Saison. Nach dem Unentschieden wurde bei der Hertha die Frage gestellt: Kann das Team es einfach nicht besser?

Die Qualitätsdebatte rund um den Hauptstadtklub wurde von Cheftrainer Pal Dardai höchstselbst angestoßen. Nachdem seine Elf in der Schlussphase noch eine vermeintlich komfortable 2:0-Führung zu Hause gegen die Kieler Störche verspielte, nahm der Hertha-Coach kein Blatt mehr vor den Mund: "Wir müssen das dritte und vierte Tor machen. Mehr Raum und mehr Möglichkeiten gibt es nicht. Da muss man über die Qualität reden."

In der Tat hatten die Berliner vor den Kieler Treffern zum Ausgleich mehrere Situationen zu schlampig ausgespielt. Vor allem in den Umschaltmomenten waren die Herthaner zu inkonsequent, vergaben so gute Gelegenheiten, um mit einem möglichen dritten Tor den Deckel vorzeitig draufzumachen auf die Partie. 

Im Falle eine Heimsieges gegen Kiel wäre Hertha BSC noch einmal auf sechs Punkte an einen direkten Aufstiegsplatz herangerückt. So verbleibt die Alte Dame im grauen Tabellenmittelfeld der zweiten Liga auf Platz 9.

Bericht: Hertha BSC muss Kader-Kosten weiter reduzieren

Auch Sportdirektor Benjamin Weber haderte mit dem bitteren Unentschieden, bei dem Hertha in der achten Minute der Nachspielzeit durch Timo Becker den 2:2-Ausgleich kassiert hatte. Er vermisste ebenfalls "die letzte Konsequenz und Konzentration" sowie "die Gier, das Tor zu machen und dabei die Ruhe zu behalten".

Weber wurde weiter im "kicker" zitiert: "Wir haben eine junge Mannschaft. Sie muss lernen, in solchen Momenten ihre Qualität abzurufen."

Nach Informationen der Fachzeitschrift wird Hertha BSC ihren Lizenzspieler-Etat weiter nach unten schrauben müssen, sollte der direkte Wiederaufstieg endgültig verpasst werden. Ob sich die Qualitätsfrage dann im kommenden Jahr wird lösen lassen, wird rund um den Klub immer häufiger angezweifelt.