12.03.2024 13:44 Uhr

Acht Volltreffer! Leih-Politik des FC Bayern geht voll auf

Viele Leihspieler des FC Bayern sind aufgeblüht
Viele Leihspieler des FC Bayern sind aufgeblüht

Acht Spieler wurden vom FC Bayern in dieser Saison an andere Vereine verliehen, sieben davon befinden sich noch im Talentalter. Ihre Zwischenbilanz abseits von München liest sich hervorragend - und weckt Hoffnungen für das Umbau-Projekt an der Säbener Straße.

Auch wenn die Formkurve in den vergangenen Wochen wieder nach oben zeigte, spricht momentan wenig dafür, dass die Saison 2023/2024 als eine erfolgreiche in die Bayern-Geschichte eingehen wird.

Weder Mannschaft noch Trainer konnten die Erwartungen erfüllen, ein personeller Umbruch im Sommer gilt als unvermeidbar. Immerhin könnten einige clevere Transfer-Entscheidungen des Vorjahres die Aufgaben der Kaderplaner vereinfachen.

Denn: Von den acht Profis, die 2023 verliehen wurden, haben ausnahmslos alle eine positive Entwicklung genommen und sich so für einen neuen Anlauf in München in Position gebracht. Und nur drei Leihklubs verfügen über eine Kaufoption.

Schon jetzt können sich die Bayern-Bosse auf die Schulter klopfen. Entweder können sie ab dem 1. Juli auf Rückkehrer mit mehr Selbstvertrauen und Erfahrung hoffen - oder auf Millionen-Einnahmen.

FC Bayern winkt saftige Ablöse für Nübel

Sieben der acht verliehenen Spieler sind zwischen 18 und 23 Jahre alt und damit noch im Talentalter. Einzig Alexander Nübel, der mit dem VfB Stuttgart eine Fabelsaison abliefert, ist bereits 27.

Die Schwaben würden den 27-Jährigen, der beim FC Bayern nur noch bis 2025 gebunden ist, fest verpflichten. Da Manuel Neuer und Sven Ulreich auch weiterhin das Torwart-Duo bilden sollen, würde man Nübel wohl keine Steine in den Weg legen.

Auch wenn keine Kaufoption vereinbart wurde, spricht vieles dafür, dass sich der auf Champions-League-Kurs befindende VfB die Ablöse im Sommer leisten kann - und wird.

Der zweite verliehene Schlussmann ist Johannes Schenk, der immerhin zehn Pflichtspiele für Drittliga-Überraschung Preußen Münster absolviert hat, darunter auch das DFB-Pokalspiel gegen seinen Stammverein FC Bayern (0:4).

Auch wenn der 21-Jährige aktuell keine Stammkraft ist, hat er wertvolle Erfahrung im Herrenbereich gesammelt und seinen Marktwert gesteigert. Eine weitere Leihe deutet sich für 2024/2025 an.

Stanisic bereitet dem FC Bayern Freud und Leid

Bei Josip Stanisic dürfte man beim FC Bayern nicht sicher sein, ob man lachen oder weinen soll. Seit dem Jahreswechsel ist der kroatische Nationalspieler in der Abwehr von Bundesliga-Überflieger Bayer Leverkusen gesetzt - zum Leidwesen der Münchner, die der Werkself deutlich hinterherhinken und zu allem Überfluss auch noch einen Engpass in der Defensive bewältigen mussten.

Aber: Der Plan mit Stanisic ist komplett aufgegangen, die FCB-Verantwortlichen dürfen sich auf einen spürbar gereiften Allrounder freuen, der 24/25 den Konkurrenzkampf anheizen kann.

Volltreffer waren darüber hinaus die Leihgeschäfte von Paul Wanner (18, SV Elversberg) und Frans Krätzig (21, Austria Wien), die sich bei ihren neuen Klubs schnell zu Leistungsträgern entwickelt haben.

Beide zählen zu den Top-Talenten aus dem Bayern-Nachwuchs und gelten perspektivisch als Hoffnungsträger. Verkäufe sind daher nicht angedacht, vielmehr könnten sie ab Sommer einen neuen Angriff an der Säbener Straße starten.

FC Bayern: Gewährte Kaufoptionen werden wohl genutzt

Anders stellt sich die Lage bei den übrigen drei Leihspielern dar. Für Malik Tillman (21, PSV Eindhoven), Gabriel Vidovic (20, Dinamo Zagreb) und Arijon Ibrahimovic (18, Frosinone Calcio) hat der FC Bayern jeweils Kaufoptionen gewährt.

Derzeit deutet einiges darauf hin, dass alle drei Vereine von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden. US-Nationalspieler Tillman kommt für Holland-Sensation und BVB-Gegner Eindhoven auf beachtliche 15 Scorerpunkte in 29 Einsätzen. Schlägt die PSV zu, kassiert der FC Bayern immerhin 14 Millionen Euro.

Ganz so lukrativ wären die Verkäufe von Vidovic und Ibrahimovic nicht, die eine oder andere Million würden aber auch sie in die Bayern-Kassen spülen. Die beiden hochveranlagten Linksaußen sind an neuer Wirkungsstätte aufgeblüht, ihre Marktwerte entsprechend in die Höhe geschnellt.

Zwei weitere Beispiele für die gelungene Leih-Politik des FC Bayern, die den bevorstehenden Umbruch beim Rekordmeister erleichtern dürfte.

Heiko Lütkehus