Torhüter Gregor Kobel vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund wird der Schweiz bei den anstehenden Testspielen im Vorfeld der Europameisterschaft 2024 nicht zur Verfügung stehen. Das teilte der Schweizer Verband am Mittwoch nach Absprache mit dem BVB mit. So weit, so gut. Im Ruhrgebiet wirft der Umstand allerdings angeblich einige Fragen auf.

Kobel hatte seit Ende Januar bereits sechs der letzten zehn Pflichtspiele des BVB verpasst, zuletzt plagten ihn muskuläre Probleme, auch beim jüngsten 3:1-Sieg der Borussen gegen Eintracht Frankfurt hütete Kobels Stellvertreter Alexander Meyer den Kasten der Schwarz-Gelben.

Dass den Schlussmann Verletzungen plagen, ist also nichts Neues, zumal der Schweizer seit seinem Wechsel vom VfB Stuttgart zum BVB im Sommer 2021 nie ohne Schwierigkeiten durch die Saison kam. Auffallend sind allerdings die zuletzt gehäuften Muskel-Blessuren. Beim BVB rätsele man ob dieses Umstandes und sei "alarmiert", berichten die "Ruhr Nachrichten". 

Dass man beim BVB nervös werden soll, wundert nicht. Schließlich stehen die Borussen vor einer Reihe wegweisender und schwerer Duelle. Nach der Länderspielpause warten in der Liga der FC Bayern (30. März), der VfB Stuttgart (06. April), Borussia Mönchengladbach (13. April), Bayer Leverkusen (21. April). Am 10 .April steht zudem das Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales bei Atlético Madrid an. 

Auch wenn Vertreter Alexander Meyer bislang glänzend spielt, wäre ein Ausfall von Kobel in jeder der Partien eine echte Schwächung.

BVB-Star bei den Eidgenossen nur Ersatz

Das gilt hingegen eher nicht für das Schweizer Nationalteam, das am Mittwoch verkündete: "Gregor Kobel verlässt am Mittwoch das Camp des Nationalteams in La Manga und reist zurück nach Deutschland, um sich dort in seinem Verein auf die nächsten Spiele vorzubereiten", heißt es in einer offiziellen Mitteilung des SFV. Man wolle schlicht "keine weiteren Risiken eingehen".

Gespielt hätte der 26-Jährige wohl ohnehin nicht zwingend. Während Kobels Leistungen im BVB-Dress ihm unumstritten zum Ruf verholfen haben, einer der besten Keeper der deutschen Fußball-Bundesliga zu sein, muss sich der gebürtige Zürcher bei den Eidgenossen hinter Ex-FC-Bayern-Schlussmann Yann Sommer anstellen.

Insgesamt bestritt Kobel erst fünf A-Länderspiele, letztmals im Juni 2023 beim unrühmlichen 2:1-Sieg der Schweizer gegen Fußball-Zwerg Andorra in der EM-Qualifikation.

Die Quali für die EM ist dennoch problemlos geglückt. Im Juni trifft man in der Gruppenphase dann auch auf Gastgeber Deutschland. Neben der DFB-Auswahl und der Schweiz spielen auch Schottland und Ungarn in der Vorrundengruppe A bei der EM (14. Juni bis 14. Juli).