21.03.2024 07:20 Uhr

Gündogan hätte Kapitäns-Kehrtwende "akzeptiert"

Ilkay Gündogan (M.) führt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft an
Ilkay Gündogan (M.) führt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft an

Ilkay Gündogan führt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als Kapitän in die Heim-Europameisterschaft. Eine Absetzung kurz vor dem Turnier hätte der Barca-Star laut eigener Aussagen aber auch hingenommen.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat keine Kehrtwende vollzogen, sondern Ilkay Gündogan trotz der Rückkehr des einstigen Kapitäns Manuel Neuer in seinem Amt bestätigt. Gündogan war unter Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick zum Spielführer ernannt worden, Neuer steht nun erstmals seit dem WM-Aus in Katar im Dezember 2022 in einem DFB-Aufgebot.

Gündogan hätte es laut eigener Aussage allerdings auch verstanden, wenn Neuer die Binde erhält. "Julian hat sehr schnell das Gespräch mit mir gesucht und mir gesagt, dass sich nichts ändern wird", versicherte er im Interview mit dem DFB: "Wenn er sich anders entschieden hätte, hätte ich das natürlich auch akzeptiert."

Im Sommer wird Ilkay Gündogan seine Mannschaft somit als Kapitän in das Heim-Turnier führen - wie einst Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus und Michael Ballack. "Das war mir so ehrlich gesagt nicht bewusst", bekannte er: "Diese Spieler sind Legenden in Deutschland, die sehr viel geleistet haben."

Gündogan will Euphorie entfachen - "Keine Grüppchenbildung" beim DFB

Vorerst muss der Mittelfeldregisseur in den beiden Testspielen gegen Frankreich (23.03.) und gegen die Niederlande (26.03.) bestehen, um die dringend benötigte EM-Euphorie zu entfachen. 

"Ich kann verstehen, dass im Moment noch keine Euphorie herrscht. Es ist einzig und alleine die Aufgabe von uns Spielern, das zu ändern. Ich bin aber davon überzeugt, dass es nur Kleinigkeiten sind, die wir anpassen müssen, und das wird uns auch gelingen", so Gündogan: "Wir haben einen hervorragenden Trainer und die nötige Klasse in der Mannschaft. Und wenn die nächsten Ergebnisse und Leistungen passen, bin ich mir auch sicher, dass wir uns, das Land und die Fans schnell wieder in Begeisterung versetzen können."

Der 33-Jährige hob zugleich hervor, dass innerhalb der DFB-Auswahl "keine Grüppchenbildung oder irgendetwas Ähnliches" herrsche. "Selbstverständlich war die Stimmung in der Mannschaft und untereinander schon einmal besser in der Geschichte der Nationalmannschaft, – es wäre auch ungewöhnlich, wenn das nach den Ergebnissen der vergangenen Jahre anders wäre. Die Mannschaft ist aber voller guter Charaktere."

Als Kapitän sei er "natürlich immer für Gespräche offen, kann jedem ein offenes Ohr anbieten. Ich werde gegebenenfalls auf Spieler zugehen und Themen offensiv ansprechen, wenn ich es für notwendig erachte".