Kimmich: Spanien-Spiel wie ein vorgezogenes Finale

Bei der deutschen Nationalmannschaft laufen seit heute die Vorbereitungen auf das Viertelfinale der Heim-EM. Bayern-Star Joshua Kimmich sieht das Duell gegen Spanien (Freitag, 18 Uhr) schon ein Stück weit als vorgezogenes Finale.
"Wenn man das Turnier gewinnen will, führt kein Weg an Spanien vorbei. Als Spieler freut man sich auf solche Duelle, wo es auf höchstem Niveau zur Sache geht", sagte der 29-Jährige am Montag auf der DFB-Pressekonferenz.
In vier Partien kassierte die Elf von Luis de la Fuente erst ein Gegentor. In der schweren Gruppe mit Italien, Kroatien und Albanien fuhr man drei souveräne Siege ein. Trotz Rückstand feierte Spanien auch am Sonntag im Achtelfinale gegen Georgien (4:1) die erwartete Party.
Lange Jahre waren die Iberer der Angstgegner der deutschen Auswahl. Deshalb gelte nun umso mehr: "Wir wollen die Spanier in einem Turnier mal schlagen. Das ist absolut unser Ziel", machte Kimmich deutlich. Nach den Rückschlägen bei den letzten Turnieren sei es zudem endlich an der Zeit, ein "eigenes Kapitel" in der langen und erfolgreichen DFB-Geschichte zu schreiben.
Doch leicht dürfte es nicht werden, sich gegen den Top-Favoriten auf den EM-Sieg zu behaupten. "Spanien möchte die Kontrolle über das Spiel, das wollen wir auch. Man muss mit einer gewissen Dynamik, Mut und Wucht auftreten. Wir hoffen auf die Fans, am Ende sind wir dafür verantwortlich, auf dem Platz etwas anzubieten", so Kimmich weiter.
Schwere Aufgaben für Kimmich und Raum
Die Tage bis zum Spiel wollen die DFB-Star deshalb nutzen, um sich intensiv auf den kommenden Gegner vorzubereiten. Auf Kimmich und Defensiv-Kollege David Raum kommen voraussichtlich besonders schwere Aufgaben zu. Schließlich müssen sich die deutschen Außenverteidiger um die furiose spanische Flügelzange kümmern.
Nico Williams (21) und Lamine Yamal (16) stehen sinnbildlich für die neue Identität der Furia Roja - jung, dynamisch, hungrig. Sie zu stoppen, würde die Chancen auf das Weiterkommen deutlich steigern.
"Das sind zwei Top-Spieler. Da werden wir vor eine Aufgabe gestellt. Am Ende muss man einen Weg finden, um sie zu stoppen", betonte David Raum am Montag.
Auch vom Alter von Barca-Juwel Lamine Yamal dürfe man sich nicht blenden lassen. "Das ist kein Kind mehr, er spielt schon seit einiger Zeit bei Barcelona und hat sich da festgespielt. Am Ende des Tages kann man auch ihn verteidigen."