Ronaldos Achterbahnfahrt: "Ich war unglaublich traurig"

Eigentlich war es überhaupt nicht der Abend des Cristiano Ronaldo, der im EM-Achtelfinale für seine Portugiesen satte sieben Abschlüsse nicht im Kasten der Slowenen unterbringen konnte. Nach dem 3:0-Erfolg im Elfmeterschießen (nach 0:0 nach 120 Minuten) waren die Blicke trotzdem wieder alle auf den Superstar gerichtet.
Der 39-Jährige erlebte eine Achterbahnfahrt der Emotionen, die er vor den knapp 50.000 Zuschauern in Frankfurt und den Millionen Menschen vor den TV-Bildschirmen nicht verbergen konnte.
Frustriertes Abwinken, bitterliche Tränen und am Ende ausgelassener Jubel: An diesem Montagabend war alles dabei für den Portugal-Kapitän, der auch im vierten Spiel der laufenden EM für Portugal noch immer ohne eigenen Treffer in der regulären Spielzeit geblieben war.
"Natürlich war ich unglaublich traurig und hinterher überglücklich. Das ist Fußball. Man kann nicht erklären, was da passiert. Alles oder nichts, das passiert immer wieder. Dann dreht sich das Schicksal und das Glück", so Ronaldo unmittelbar nach dem glücklichen Ende im Elfmeterschießen gegen Slowenien.
Beim Shootout gegen den zuvor 120 Minuten tapfer kämpfenden Underdog hatte der fünfmalige Weltfußballer den ersten Elfmeter für seine Portugiesen verwandelt, nachdem er in der Verlängerung noch spektakulär gegen Jan Oblak vom Punkt gescheitert war.
Nicht nur vom Elfmeterpunkt hatte Cristiano Ronaldo den 120 Spielminuten glücklos agiert. Weitere Distanzschüsse verfehlten zum Teil nur knapp das Tor, bei unzähligen Tiefenläufen und Laufduellen fehlte dem Altmeister entweder das richtige Timing oder die Qualität im Abschluss. "Das Wichtigste", betonte der Star des saudischen Klubs Al-Nassr aber, "ist, dass wir nun im Viertelfinale sind".
Keeper Diogo Costa mit großem Support für CR7
Der vergebene Elfmeter in der 105. Minute war bei seinen Kollegen in der Selecao ebenfalls schnell abgehakt, wie Torwart-Held Diogo Costa unmissverständlich klarstellte: "Jeder kann Fehler machen. Das Wichtigste ist, was wir nach dem Fehler machen. Wir müssen an uns glauben und das haben wir getan. Jetzt sind wir glücklich."
Der Player of the Match meinte nach seinen drei gehaltenen Elfmetern in emotionalen Worten über seinen Kapitän: "Wir wussten, dass wir weiter an uns glauben müssen. Wenn man hart arbeitet, erntet man auch die Früchte. Cristiano arbeitet am härtesten von allen. Es ist eine Ehre für mich, mit ihm in einer Mannschaft zu spielen."
Am Freitag (21:00 Uhr) geht es im Viertelfinale von Hamburg nun im Gigantenduell gegen Vize-Weltmeister Frankreich mit Kylian Mbappé. "Wir sind durch, wir haben hart arbeiten müssen, es ganz gut geschafft und deshalb auch verdient gewonnen. Glückwunsch auch an Diogo Costa, der drei Elfmeter gehalten hat", sagte Ronaldo.