Ex-DFB-Star überzeugt: "Spanien nicht unverwundbar"

Wenn am Freitagabend (ab 18:00 Uhr) die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft im EM-Viertelfinale gegen Spanien antritt, sehen die meisten die DFB-Elf eher in der Außenseiterrolle. Nicht so der langjährige Nationalspieler Torsten Frings, der Deutschland den Einzug ins Halbfinale beim Heim-Turnier allemal zutraut.
"Entscheidend wird sein, dass es der deutschen Elf zwar gelingt, die wahnsinnig gute spanische Offensive mit den überragenden Flügeln Nico Williams und Lamine Yamal in Schach zu halten, ohne dabei jedoch die eigenen Qualitäten zu vernachlässigen", erhofft sich Frings in seiner "kicker"-Kolumne einen mutigen Auftritt der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Am Freitagabend sehe Frings in Stuttgart "keinen klaren Favoriten". Im Vergleich zu der legendären spanischen Nationalmannschaft der späten 2000er- und frühen 2010er-Jahre, die zweimal Europameister (2008 und 2012) und einmal Weltmeister (2010) wurde, sieht der ehemalige Mittelfeldspieler noch einige Defizite: "Sie haben in den zurückliegenden Dekaden immer sehr gute Mannschaften gehabt, und das ist auch jetzt so. [...] Ich sehe aber auch einen Unterschied: Sie stehen anders als vor 16 Jahren noch nicht im Zenit, sind nicht unverwundbar."
Frings erinnerte sich dabei vor allem an das Finale der Europameisterschaft von 2008, als Spanien das DFB-Team mit 1:0 besiegte: "Die Aussichten am Freitag sind aus meiner Sicht besser als unsere damals, es wird ein offenes Spiel, in dem die Chancen wirklich 50 zu 50 stehen", ist sich der 47-Jährige sicher, der selbst 79 Mal für Deutschland spielte und 2002 Vizeweltmeister wurde.
Frings von den deutschen Qualitäten überzeugt
Der Fokus auf die eigenen Qualitäten sei laut Frings der wohl wichtigste Schlüssel zu einem möglichen Erfolg über die Spanier. Es wäre der erste bei einem großen Turnier seit 1988.
"Auch wir haben die Klasse, mutig nach vorn zu spielen. [...] Natürlich ließen sich die Flügelstürmer mit einer Dreierkette und defensiven Außenbahnspielern besser doppeln, dennoch wäre es gerade zu Hause mit der Euphorie im Land das falsche Signal: Wir dürfen uns auch gegen Spanien nicht verstecken und müssen selbst versuchen, den Gegner zu verwunden", meinte der Ex-Profi von Werder Bremen, des BVB und des FC Bayern.