Ricken bestätigt "Reibereien" beim BVB

Medienberichte über Unstimmigkeiten zwischen den Verantwortlichen sorgen derzeit für Unruhe rund um Borussia Dortmund. Der neue Sport-Geschäftsführer Lars Ricken bestätigt gewisse Kontroversen in der BVB-Führung, sieht diese aber positiv.
"Es ist nicht nur bei Fußballvereinen normal, dass es zu Reibereien kommt, sondern auch in jedem anderen Unternehmen. Wir wollten das auch so", erklärte der Champions-League-Sieger von 1997 in einem "Sky"-Interview im Trainingslager in Bad Ragaz. "Wir diskutieren kontrovers, es gibt unterschiedliche Meinungen, es gibt Reibereien, aber immer im Sinne des Vereins. Wenn wir dann Spieler mit Qualität verpflichten und alle Entscheidungsträger letztlich dahinter stehen, ist das ein riesiger Erfolg dieses Prozesses. Deshalb sehe ich darin überhaupt kein Problem."
Zuletzt war zu vernehmen, dass insbesondere Kaderplaner Sven Mislintat intern für Zoff sorgen soll. Dem Rückkehrer werden angeblich Kompetenzüberschreitungen vorgeworfen. Das Verhältnis zu Trainer Nuri Sahin und Sportdirektor Sebastian Kehl, der laut Organigramm Mislintats Vorgesetzter ist, soll zumindest angeknackst sein.
Ricken betonte, er schätze sowohl Kehl als auch Mislintat sehr. "Mit ihnen tausche ich mich morgens als erstes und abends als letztes aus. Es ist eine neue und gute Konstellation. Wir müssen sie jetzt mit Leben füllen."
BVB-Transfers "eine gemeinschaftliche Arbeit"
Insbesondere bei den Transfers von Waldemar Anton und Serhou Guirassy (beide VfB Stuttgart) sowie Pascal Groß (Brighton & Hove Albion) habe Mislintat großen Einfluss gehabt, lobte Ricken. Aber auch Sahin habe "entscheidende Gespräche" mit den Spielern geführt und Kehl die Verpflichtungen dann "sehr gut umgesetzt", so der BVB-Boss. "Es war Teamwork und eine gemeinschaftliche Arbeit."
Mislintat hatte bereits zwischen 1998 und 2017 beim BVB gearbeitet, zunächst als Spielanalyst und dann als Scout. Dann wechselte er zum FC Arsenal und später zum VfB Stuttgart, wo er als Sportdirektor agierte. Sein anschließendes Intermezzo von Mai bis September 2023 bei Ajax Amsterdam war ebenfalls mit internen Streitigkeiten verbunden.