06.09.2024 09:24 Uhr

Bitterer Einstand für Kobel als Nummer eins

BVB-Schlussmann Gregor Kobel verlor mit der Schweiz in Dänemark
BVB-Schlussmann Gregor Kobel verlor mit der Schweiz in Dänemark

Lange hat BVB-Schlussmann Gregor Kobel auf diese Chance warten müssen, nun ist er endlich die neue Nummer eins im Tor der Schweizer Nationalmannschaft. Doch bei seinem ersten Auftritt als Stammkraft setzte es eine herbe Enttäuschung. Für seinen Vorgänger Yann Sommer, der nach dem Intermezzo beim FC Bayern im Sommer 2023 zu Inter Mailand gewechselt war, hat er derweil nur anerkennende Worte übrig.

Bitterer Einstand für Borussia Dortmunds Torwart Gregor Kobel im ersten Spiel als Nummer eins der Schweizer Nationalmannschaft: Zum Auftakt der neuen Nations-League-Saison setzte es in Dänemark eine 0:2-Niederlage.

Patrick Dorgu (82.) erzielte bei seinem Debüt für die Gastgeber den Führungstreffer, nachdem die Schweiz seit der 52. Minute wegen einer Roten Karte gegen Gladbach-Verteidiger Nico Elvedi nur noch in Unterzahl agierte. Zu allem Überfluss: Bayer-Star Granit Xhaka holte sich in der Schlussphase noch Gelb-Rot ab, mit zwei Mann weniger kassierte Gregor Kobel in der Nachspielzeit den zweiten Treffer durch Pierre-Emil Höjberg.

Aufregung gab es unter den Schweizern vor allem beim ersten Gegentreffer, wie hinterher auch Kobel im Gespräch bei "SRF" betonte: "Beim ersten Gegentor sind wir schon ein Mann weniger auf dem Feld, ein weiterer liegt noch verletzt auf dem Boden, also fehlten plötzlich zwei Leute. Deshalb waren alle relativ aufgebracht. Die Dänen spielten nach den Regeln, sie musste den Ball nicht raus spielen. Aber es ist eigentlich ein Gentlemen's Agreement, in solch einem Fall nicht weiterzuspielen."

Kobel hatte nicht mit Sommers Rücktritt gerechnet

Dennoch freute er sich, dass er das erste Spiel "mit der Nummer eins auf dem Rücken" für sein Land gemacht hat.

Den Status als Nummer eins hatte der Dortmunder nach dem Rücktritt des langjährigen Bundesliga-Torwarts Yann Sommer erhalten. Der kam auch für Kobel überraschend, wie er auf einer Pressekonferenz vor der Partie bekannte. "Ich hatte mir keine konkreten Gedanken darüber gemacht", hatte der "Blick" zitiert.

Das Thema hatte schon vor der zurückliegenden Europameisterschaft die Schlagzeilen dominiert. Nicht wenige hatten schon für die EURO einen Torwartwechsel gefordert, zeigte der 26-Jährige von Borussia Dortmund doch überragende Leistungen in der vergangenen Spielzeit. 

Doch Kobel hielt den Ball lieber flach. "Ich habe mich bisher auch absichtlich nicht in der Öffentlichkeit dazu geäußert, weil ich ihn als Mensch sehr respektiere und auch respektiere, was für eine großartige Karriere er in der Nati hatte und in Mailand weiter haben wird", so der Dortmunder.

Kontakt zu Sommer hatte er nach dessen Rücktritt derweil aus guten Gründen noch nicht gesucht: "Mir war es wichtig, dass diese Zeit nun auch ihm gehörte. Man soll seine Karriere ein Stück weit auch anerkennen."