Trainerlegende sieht "völlige Inkompetenz" beim FC Schalke

Nachdem beim FC Schalke 04 nach dem 3:5-Debakel gegen den SV Darmstadt 98 wieder einmal der Cheftrainer rausgeschmissen wurde, geht es nun mit Interimscoach Jakob Fimpel ins NRW-Duell zu Aufsteiger Preußen Münster. Nach Ansicht von Trainerlegende Peter Neururer gastieren die Königsblauen am Samstagabend (ab 20:30 Uhr) an der Hammer Straße lediglich als Underdog.
"Für mich ist Preußen leichter Favorit", meinte der 69-Jährige gegenüber der "Bild" vor dem ersten Meisterschaftsduell der beiden Traditionsvereine seit 33 Jahren.
Neururer begründete das in erster Linie mit der völlig konträren Entwicklungskurve der beiden Klubs in den letzten Spielzeiten: "Während an der Hammer Straße in den vergangenen beiden Jahren überragende Arbeit geleistet wurde, ist die Entwicklung auf Schalke total gegenläufig. Da haben sie einen großen Verein im Schnelldurchgang vor die Wand gefahren."
Tabellarisch gesehen begegnen sich die beiden Klubs derzeit noch auf Augenhöhe. Münster ist nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Wochenende (3:0 bei Jahn Regensburg) mit nunmehr fünf Punkten an den Gelsenkirchenern vorbei gezogen. Schalke 04 steht bei vier Zählern und rangiert auf dem Relegationsplatz.
Neuruerer: "Die aktuelle Situation ist doch bezeichnend"
Ex-Trainer Neururer, der zwischen 1989 und 1990 auch mal auf Schalke als Chefcoach arbeitete, ließ einmal mehr kein gutes Haar an der Vereinsführung bei 04: "Die aktuelle Situation ist doch bezeichnend. Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots mussten gehen. Aber ausgerechnet der Kaderplaner, der die Truppe zusammengewürfelt hat, darf bleiben und soll den neuen Chefcoach suchen. Da schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen. So etwas geht nur bei einer sachlich und fachlich völlig inkompetenten Klub-Führung."
Während Geraerts und Wilmots beurlaubt wurden und den Verein schon am vergangenen Wochenende verlassen haben, soll Kaderplaner Ben Manga nun federführend einen neuen Cheftrainer präsentieren.