Bjelica rekapituliert Watschn-Attacke auf Sané

Einer der Aufreger der letzten Bundesliga-Saison war eine handfeste Auseinandersetzung zwischen dem damaligen Union-Coach Nenad Bjelica und Leroy Sané vom FC Bayern. Nun, ein Dreivierteljahr später, hat Bjelica auf die damalige Zeit in Berlin zurückgeblickt und dabei auch seine Watschn-Attacke auf Sané noch einmal rekapituliert.
Als der FC Bayern und Union Berlin Ende Januar in der Allianz Arena ihr Bundesliga-Nachholspiel austrugen (1:0), wurde es es gegen Spielende richtig wild. Ausgangspunkt war die Wut von Union-Trainer Nenad Bjelica. Dieser war vermutlich aufgrund eines nicht gegeben Elfmeters so aufgebracht, dass er kurz danach in der 74. Spielminute Leroy Sané vom FC Bayern gleich zweimal ins Gesicht griff, als dieser dieser ihm für einen schnellen Einwurf den Ball aus der Hand stibitzte. An Unions Trainerbank kam es danach zu einem Wortgefecht sowie einer Rangelei. Bjelica wurde mit der Roten Karte bestraft.
"Die Sache mit Sané bereue ich sicher. Das war unnötig und hat mir das Leben in Deutschland schwerer gemacht, weil die Medien ab dem Moment sehr kritisch mir gegenüber waren - zu Recht kritisch", blickte Bjelica bei "Sport1" fast zehn Monate später auf die damaligen Ereignisse zurück.
Danach habe er "versucht, sich auf die Mannschaft zu konzentrieren", sagte Bjelica und fügte an: "Nach dem Sané-Vorfall sind wir eigentlich sehr gut in Tritt gekommen und haben schließlich den Klassenerhalt geschafft."
Deshalb sei der Vorfall um Sané "das Einzige, was ich bereue. Ich habe für Union alles gegeben und freue mich, dass ich fünf Monate Teil dieses tollen Klubs war", betonte der Kroate, der das Traineramt Ende November 2023 übernommen hatte und schon Anfang Mai 2024 wieder entlassen wurde.
Union Berlin: Bjelica räumt mit Gerüchten auf
Gerüchte über ein schlechtes Verhältnis zur Mannschaft, die rund um Berlin waberten, wollte der 53-Jährige nicht stehenlassen. "Mein Verhältnis zu den Spielern war perfekt", wiegelte er ab.
Auf die Frage, ob einige Spieler wie kolportiert nur seinetwegen im Winter gegangen seien, erkläre Bjelica ausführlich: "Sheraldo Becker ging weg, weil sein Vertrag ausgelaufen war und der Verein die letzte Chance hatte, noch etwas zu kassieren. Sein Abgang stand schon fest, bevor ich kam. Kevin Behrens hätte ich gerne behalten, aber der Verein hatte entschieden, dass er gehen soll, weil ein sehr gutes Angebot kam. Mit David Fofana wollte ich weiterarbeiten, aber Chelsea wollte ihn zurückhaben. Und Leonardo Bonucci wollte von sich aus gehen."
Probleme mit diesen oder anderen Spielern habe es keine geben. "Mein Verhältnis zur Mannschaft war intakt. Ich bin mit mehreren Spielern immer noch in Kontakt und sie haben mir zu meinem neuen Job gratuliert." Bjelica trainiert seit Ende September Dinamo Zagreb und übernahm dort vom entlassenen Sergej Jakirović, der nach der 2:9-Pleite gegen den FC Bayern seinen Hut nehmen musste.