29.10.2024 07:00 Uhr

Bayern-Legenden zweifeln an Kompany-Taktik

Vincent Kompany lässt den FC Bayern äußerst risikofreudig spielen
Vincent Kompany lässt den FC Bayern äußerst risikofreudig spielen

In der vergangenen Woche präsentierten sich die Bundesliga-Größen FC Bayern und BVB in der Champions League alarmierend defensivschwach. Zwei deutsche Abwehr-Legenden analysieren die Probleme der beiden Klubs und hinterfragen auch den Münchner Trainer Vincent Kompany.

Borussia Dortmund? Verlor nach 2:0-Führung noch mit 2:5 bei Real Madrid. Und der FC Bayern? Der ging beim 1:4 in Barcelona komplett unter.

Parallelen zwischen den Teams und ihren Schwierigkeiten erkennt Markus Babbel allerdings nicht. "Das sind ja zwei komplett verschiedene Spielstile", verdeutlichte der Ex-Profi im "kicker".

Denn: "Bayern ist durch die hohe Kette anfällig für lange Bälle, Dortmund hat schlecht verteidigt, obwohl sie gefühlt mit zehn Leuten 20 Meter vorm eigenen Tor standen."

Generell kann Babbel verstehen, dass es für viele Mannschaften schwieriger geworden ist, die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden.

"Das Spiel hat sich verändert – Außenverteidiger sind mittlerweile eher Rechts- und Links- außen, das ist ein Problem, denn sie müssen unfassbar viel in hohem Tempo bewerkstelligen. Körperlich ist das eine brutale Herausforderung", gab der Europameister von 1996 zu bedenken.

Helmer hinterfragt Kompanys Ansatz beim FC Bayern

Babbels früherer DFB-Kollege Thomas Helmer "wunderte sich" laut "kicker" derweil, dass der neue Bayern-Coach Vincent Kompany "konsequent so spielen lässt", nämlich stets extrem risikofreudig: "Bei City musste er es selbst auch nicht so machen."

Die Leidtragenden dieser taktischen Herangehensweise sind fast schon zwangsläufig die Innenverteidiger, die oftmals ausbügeln müssen, was weiter vorne versäumt wurde. "Da ist dann keiner mehr da zum Absichern", monierte Helmer.

Er stehe "vor einem Rätsel, warum nicht mehr gut verteidigt wird, warum das vielleicht auch gar nicht mehr in erster Linie gewollt ist und warum die Innenverteidiger, sorry, immer die ärmsten Schweine sind, weil sie ständig gegen sehr schnelle Spieler in Eins-gegen-eins-Situationen müssen."