Für Mitchell Weiser lief es zuletzt nicht rund. Erst flog der Schienenspieler bei Werder Bremens 1:4-Debakel bei Borussia Mönchengladbach erstmals in seiner Profi-Karriere vom Platz, dann zerschlug sich vollkommen überraschend seine erstmalige Nominierung für die Nationalmannschaft Algeriens. Beim SVW reagierte man irritiert.

Obwohl eine schriftliche Bestätigung des algerischen Verbands bezüglich Weiser bei Werder eingegangen war, verzichtete Nationalcoach Vladimir Petkovic auf den 30-Jährigen, der lediglich im erweiterten Aufgebot zu finden ist.

"Er ist ein Spieler, den ich in Deutschland beobachten konnte. Er hat eine Menge Erfahrung und Qualitäten, aber ich habe es vorgezogen, andere Wege zu gehen", erklärte Petkovic, der Weiser für die Zukunft zumindest eine Hintertür offenhielt.

An der Weser kam die Nachricht nicht sonderlich gut an. "Mitch hat die Info bekommen, dass er nicht dabei ist", zitierte die "Deichstube" den irritierten Bremer Lizenzbereichsleiter Peter Niemeyer: "Wir hatten eine Einladung vom Verband für ihn erhalten, aus der man schließen konnte, dass es sich um die finale Nominierung handelt. Anscheinend war es aber nur der vorläufige Kader."

Debüt geplatzt: Weiser muss sich weiter gedulden

Damit geht Weisers Warten auf sein erstes Länderspiel weiter. Für Deutschland hatte der Flügelflitzer einst bis zur U21 gespielt, mit der er 2017 Europameister wurde. Im Finale gegen Spanien erzielte er das goldene Tor zum 1:0. Bei der A-Auswahl war er dennoch nie Thema.

"Ich dachte, jetzt wäre es so weit. Es war aber nicht so. Kein Problem. Ich versuche weiter Leistung zu bringen, um dann hoffentlich im nächsten Jahr eingeladen zu werden", wurde Weiser von "Sky" zitiert.

In Bremen ist der Routinier unangefochtener Stammspieler, in neun Ligaspielen sammelte er bereits fünf Scorerpunkte (ein Tor, vier Vorlagen). Vladimir Petkovic konnte er offenbar trotzdem (noch) nicht von sich überzeugen.

Im Mai hatte Weiser sein auslaufendes Arbeitspapier in der Hansestadt verlängert.