09.11.2024 18:59 Uhr

BVB-Duo und Sahin kritisieren Can deutlich

BVB-Kapitän Emre Can musste in Mainz frühzeitig vom Feld
BVB-Kapitän Emre Can musste in Mainz frühzeitig vom Feld

Die Kritiker dürften sich bereits die Hände reiben, denn BVB-Kapitän Emre Can lieferte bei der 1:3-Pleite seiner Dortmunder in Mainz neues Wasser auf die Mühlen von Mario Basler und Co.! Auch Borussia-Coach Nuri Sahin sparte nicht mit deutlichen Worten.

Emre Can hat es in den letzten Wochen und Monaten bei Borussia Dortmund nicht leicht. Am Samstagnachmittag flog der Kapitän des BVB bereits nach 27 Minuten nach einem harten Einsteigen gegen den Mainzer Jae-sung Lee beim Stand von 0:0 vom Platz. Das Spiel endete schließlich mit 1:3 aus Sicht der Schwarz-Gelben. Kein Wunder, dass BVB-Trainer Nuri Sahin Cans Einsteigen hinterher als "Gamechanger" bezeichnete.

"Die Jungs gehen auf der letzten Rille", ärgerte sich Sahin, der ohnehin schon seit vielen Tagen nur mit einem Rumpfkader arbeiten kann, nach der Niederlage beim FSV. Für Cans Rote Karte hatte der Coach daher kein Verständnis. "Da darf er nie so hingehen", kritisierte Sahin bei "Sky" seinen Spielführer und fügte an: "Das weiß er auch."

Auch BVB-Kollege Julian Brandt schickte deutliche Worte an Can. "Mit voller Kapelle hätten wir die Energie reinbringen können. Die frühe Rote Karte hat uns nicht geholfen. Das ist der Grund, warum es am Ende schwieriger wird. Er weiß selber, dass er da ein bisschen vorsichtiger sein muss", sagte Brandt nach der vierten Auswärtsniederlage in der Bundesliga in Folge und verriet: Can sei "sehr angefressen über seine Aktion". Er sei "nicht in der Lage, noch weiter auf ihn draufzuhauen", so Brandt weiter.

Für den BVB-Mittelfeldspieler stecken die Dortmunder derzeit "in so einem Strudel". Die Lösung? "Nur Erfolgserlebnisse." Doch gegen Mainz, für das der von Can gefoulte Lee, Jonathan Burkardt sowie Paul Nebel trafen (Serhou Guirassy hatte zwischenzeitlich für den BVB ausgeglichen), klappte das nicht. "Am Ende haben wir zwei, drei individuelle Fehler zu viel gemacht und deshalb verloren", sagte Brandt.

BVB will sich nicht mehr dem FC Bayern beschäftigen

Verteidiger Nico Schlotterbeck warb indessen dafür, "das Spiel heute ein bisschen differenziert zu betrachten, weil du 60, 70 Minuten in Unterzahl bist". Natürlich hätte sein BVB "auch zu zehnt besser spielen können, keine Frage", aber: "Du gehst in Unterzahl und dann war das Spiel schwer zu gestalten."

Cans Rote habe das Spiel "natürlich unheimlich schwerer", gemacht. "Wir müssen irgendwie die Köpfe hochbekommen und nach der Länderspielpause wieder angreifen", gab der Abwehrmann die Richtung vor. An die Meisterschaft brauchen die Schwarz-Gelben aber nicht zu denken. 

Denn der BVB liegt nun bereits zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter aus München zurück. "Aktuell brauchen wir uns nicht mit Bayern München beschäftigen. Wir haben andere Themen", gab Sportdirektor Sebastian Kehl zu.

"Fakt ist, dass wir jetzt fünf Auswärtsspiele nicht gewonnen haben. Wir wissen, dass es natürlich Kritik gibt, und wir sind auch nicht damit zufrieden, dass wir bereits vier Niederlagen eingesteckt haben", sagte der 44-Jährige weiter. "Wir sind selbstkritisch genug, um zu sagen, dass dies an der einen oder anderen Stelle nicht unseren Ansprüchen genügt. Aber wir werden heute keine Grundsatzdiskussion dazu starten."