Nächste Musiala-Show: Müller reagiert vielsagend

Jamal Musiala hat den FC Bayern im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim zum Sieg geschossen. In München ist man Gala-Auftritte wie diesen längst gewöhnt, wie Ur-Bayer Thomas Müller nach dem 4:2 (1:0) hervorhob. Man erwartet solche Leistungen vom Nationalspieler sogar.
"Jamal kann es auch mit dem Fuß", stellte Thomas Müller nach dem Heimsieg gegen Heidenheim bei "Sky" scherzhaft heraus. Musiala hatte in den vergangenen Wochen immer häufiger in bester Mittelstürmermanier per Kopfball getroffen, nun sorgten zwei seiner Rechtsschüsse (56., 90.+1) für klare Verhältnisse.
Zugleich schob Müller, der in der 51. Minute angeschlagen für Musiala Platz gemacht hatte, aber vielsagend hinzu: "Das erwarten wir von ihm. Wir genießen es aber trotzdem, wenn er es auch regelmäßig abrufen kann. Wir brauchen aber auch nicht jede Woche über Jamal sprechen, wenn er Dinge macht, die er auch kann."
FC Bayern: Müller legt den Fokus auf die Mannschaft
Der 35-Jährige rückte vielmehr die Mannschaft in den Vordergrund, statt die Lorbeeren nur dem 21 Jahre alten DFB-Star zu geben: "Dementsprechend sind wir froh, dass wir ihn haben, aber es geht darum, dass wir gewonnen haben."
Dennoch: Jamal Musiala ist beim FC Bayern derzeit ohne Zweifel der Mann der Stunde. In der Bundesliga steht er bereits bei acht Toren und einer Vorlage, auch in der Champions League konnte er drei Scorerpunkte sammeln (ein Tor, zwei Vorlagen). Gerade in Abwesenheit des verletzten Harry Kane waren seine Torjägerqualitäten einmal mehr gefragt, schon beim Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund hatte er geliefert und den Ausgleich erzielt.
Kompany: "Auch zwei andere Spieler haben getroffen"
Auch Müller, der sich nach dem Versuch eines Fallrückziehers "kaum mehr rühren" konnte und ausgewechselt werden musste, weiß: "Für Jamal Platz zu machen, war nicht die blödeste Idee."
Während Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl die jüngste Joker-Show von Jamal Musiala dazu brachte, den 21-Jährigen auf eine Stufe mit Weltstars wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zu stellen, legte auch Cheftrainer Vincent Kompany in der Nachbesprechung bei "Sky" Wert darauf, die Leistung anderer hervorzuheben.
Mit Dayot Upamecano (18.) und Leon Goretzka (84.) hätten "auch zwei andere Spieler getroffen", so der Belgier, der dennoch nicht umher kam, von seinem Offensiv-Star zu schwärmen: "Jamal hat diese unglaubliche Qualität" und bedeute "mit seinem Spiel insgesamt viel für uns".
Von einer Abhängigkeit wollte der Coach allerdings nichts wissen. "Ich kann da nicht zustimmen, wir sind gefährlich, wir kreieren Chancen, und auch andere können treffen", betonte Kompany.