Nach Kovac-Verpflichtung: Hamann appelliert an BVB-Bosse

Die Verpflichtung von Niko Kovac als neuen Cheftrainer von Borussia Dortmund hat viele Fußball-Fans überrascht. Nicht wenige sehen ihn nur als Notnagel. TV-Experte Dietmar Hamann stärkt Kovac dagegen öffentlich den Rücken - und appelliert gleichzeitig an die BVB-Bosse.
Führt Niko Kovac den BVB zurück zu alter Stärke? Das ist die große Frage, die sich nicht nur Fans der Schwarz-Gelben aus Dortmund stellen.
Zwar stattete Borussia Dortmund seinen neuen Chefcoach mit einem Vertrag bis Sommer 2026 aus. Dennoch glauben nicht wenige, dass es sich bei Kovac nur um eine Übergangslösung bis Saisonende handelt. Genau hier sieht TV-Experte Dietmar "Didi" Hamann die BVB-Führungsriege in der Verantwortung.
"Wichtig ist, dass die Bosse zu 100 Prozent hinter dem Trainer stehen, ihn machen lassen und nicht immer den Spielern Gehör geben, wenn sie nach zwei Wochen ankommen und sich beschweren", stellte der Ex-Nationalspieler in seiner "Sky"-Kolumne klar.
TV-Experte Hamann kritisiert BVB-Profis
"In der Vergangenheit wurde den Spielern zu viel Macht gegeben", betonte Hamann weiter: "Das müssen die Dortmunder in Zukunft verändern." Den Spielern sei es "lange Zeit zu gut gegangen", befand der 51-Jährige zudem: "Sie haben ordentlich verdient, sind regelmäßig Dritter oder Vierter geworden und alle waren happy."
Dass Kovac dem BVB in seiner aktuellen Situation weiterhelfen kann, davon ist Hamann allemal überzeugt. "Ich traue es ihm auf alle Fälle zu", meinte er und machte vor allem einen Grund dafür aus: "Die Mannschaft braucht eine starke Hand. Kovac legt sehr viel Wert auf Disziplin und den Teamgedanken. Das ist genau das, was gerade in Dortmund benötigt wird."
Was "in der Vergangenheit vielleicht in anderen Vereinen passiert" sei, legte Hamann dem neuen BVB-Coach "eher als Stärke und nicht als Schwäche" aus: "Er will Erfolg haben und nimmt auf Namen keine Rücksicht. So muss es sein!" Ob Kovac es "nachhaltig" schaffe, "wird man sehen".
Die für viele Experten überraschende Vertragslänge ist für den TV-Experten "ungewöhnlich" und "wahrscheinlich ein Kompromiss", wie Hamann weiter ausholte: "Ich glaube, dass er nicht für nur sechs Monate unterschrieben hätte, und die BVB-Verantwortlichen hatten wahrscheinlich im Hinterkopf: Sollte es diese Saison nicht funktionieren, hat der Trainer nur noch ein Jahr Vertrag."