06.02.2025 14:38 Uhr

Personal-Paukenschlag beim BVB: Mislintat muss gehen

Der BVB trennt sich von Sven Mislintat
Der BVB trennt sich von Sven Mislintat

Paukenschlag bei Borussia Dortmund: Nach nicht einmal einem Jahr im Amt muss Sven Mislintat seinen Posten als Technischer Direktor beim BVB schon wieder räumen. Das gab der Fußball-Bundesligist am Donnerstag bekannt.

Der BVB hat seinen Technischen Direktor Sven Mislintat "mit sofortiger Wirkung" freigestellt, wie der Revierklub mitteilte. Lars Ricken, Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund, habe dem 52-Jährigen die Entscheidung am Donnerstag persönlich überbracht.

Mislintat, der zwischen 2006 und 2017 auf eine erfolgreiche Zeit als Dortmunder Scout zurückblickt, war erst im Mai letzten Jahres in die Position gerückt. Von 2017 bis 2019 war er Chefscout beim FC Arsenal, später Sportdirektor beim VfB Stuttgart (2019 bis 2022) und bei Ajax Amsterdam (Mai bis September 2023). Ähnlich wie jenes Kapitel endet auch diese nun unrühmlich.

Mit der Entlassung von Sven Mislintat beendet der BVB nämlich einen seit Monaten schwelenden Machtkampf in der Führungsriege, in dem der Dortmunder Medienberichten zufolge eine Hauptrolle spielte. Eigentlich sollte er Sportdirektor Sebastian Kehl zuarbeiten, das Verhältnis galt aber als äußerst angespannt.

Zuletzt war sogar berichtet worden, dass zwischen beiden BVB-Funktionären praktisch keine Kommunikation besteht, was auch die Verpflichtung von Neuzugängen erheblich erschwerte.

Kehrt beim BVB nun endlich wieder Ruhe ein?

Für die Dortmunder soll die Trennung ein Befreiungsschlag sein, zuletzt hatte es immer wieder Unruhe und Querschüsse gegeben. Nun liegt die Transferplanung wieder klar bei Kehl. Bereits im Zuge seiner Vertragsverlängerung bis 2027 hatte der 44-Jährige selbst betont, es seien "klare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten" besprochen worden. 

Auch unter den Fans von Borussia Dortmund waren die internen Querelen Thema. "Den Elefanten im Raum ansprechen - die Probleme stehen nicht an der Seitenlinie", stand etwa auf einem Großbanner der Ultras beim Heimspiel gegen Werder Bremen - ein klarer Verweis auf die "Elefantenrunden", wie die strategischen Führungstreffen intern genannt werden.

Der entlassene Trainer Nuri Sahin hatte zum Abschied von "Nebenkriegsschauplätzen" gesprochen. Auch der externe Berater Matthias Sammer hatte zuletzt für Störfeuer gesorgt, als er in seiner Rolle als "Amazon"-Experte die Dortmunder Spieler nach der Niederlage in Bologna heftig anging.