Alonso spielt Riesenärger um Boniface herunter

Bayer Leverkusen hat mit dem überzeugenden 4:1-Sieg gegen Verfolger Eintracht Frankfurt weiteres Selbstvertrauen vor dem Champions-League-Kracher gegen den FC Bayern getankt. Doch vorher muss Cheftrainer Xabi Alonso einen Streit zwischen zwei seiner Spieler moderieren.
Riesenärger um Bayer Leverkusens Stürmer Victor Boniface und Emiliano Buendía beim Auswärtsspiel in Frankfurt: Mehrere Mitspieler mussten in der Schlussphase der Partie eingreifen, um die beiden Streithähne voneinander zu trennen.
Wie die TV-Kameras aufnahmen, ging der 24-jährige Boniface gar mit erhobenem Zeigefinger auf den Argentinier zu, der letztlich abwinkte und demonstrativ den Kopf schüttelte. Boniface schubste Buendía sogar, sodass Abwehrspieler Nordi Mukiele deeskalierend auf den Mittelstürmer einwirken musste. Auch Jonathan Tah griff ein.
Nach dem Schlusspfiff würdigten sich beide keines Blickes. Vor allem Victor Boniface ließ sich kaum beruhigen, obgleich Kapitän Granit Xhaka oder Cheftrainer Xabi Alonso die Gemüter zu beruhigen versuchten.
Auslöser des Streits der beiden Bayer-Angreifer war eine Szene in der Nachspielzeit, als eine Flanke in den Strafraum segelte und beide Spieler zum 5:1 einschießen wollten. Zunächst konnte Frankfurts Abwehrspieler Arthur Theate vor Victor Boniface per Kopf klären. Das Spielgerät landete dann bei Emiliano Buendía, der es mit links per Direktabnahme versuchte.
Bayer Leverkusen: Das sagt Xabi Alonso zum Boniface-Zoff
Doch der Winter-Neuzugang traf das Leder nicht richtig. Beide wollten den Nachschuss abfeuern, wodurch sie sich gegenseitig im Weg standen. Anschließend diskutierten beide aufgebracht und gestenreich.
Cheftrainer Xabi Alonso wollte das Thema im Gespräch bei "Sky" nach der Partie allerdings nicht allzu hoch hängen. Angesprochen auf das Verhalten von Boniface, der sich auch Minuten nach Abpfiff scheinbar nicht beruhigte, sagte der Spanier gelassen: "Er wollte ein Tor schießen. Es ist kein Problem. Wir werden sprechen. Das Wichtigste ist die Mannschaft, die Leistung und das Ergebnis." Es sei normal, dass im Fußball "Leidenschaft" gezeigt werde, so Alonso.
Ähnlich äußerte sich auch Jonathan Tah im "ZDF": "Das sind Emotionen. Jeder will sein Tor machen."
Victor Boniface stand im vergangenen Januar kurz vor einem Abschied von Bayer Leverkusen, sein angedachter Wechsel zu Al Nassr nach Saudi-Arabien platzte aber spektakulär auf der Zielgeraden. Emiliano Buendía war derweil als Reaktion auf die Verletzung von Martin Terrier von Aston Villa bis zum Saisonende ausgeliehen worden. Beide Spieler waren gegen Frankfurt erst in der Schlussphase eingewechselt worden.
Die Leverkusener hatten mit einem Dreierschlag durch Nathan Tella (26.), Nordi Mukiele (29.) und Patrik Schick (33.) in nicht mal zehn Minuten den Grundstein für den Sieg gelegt. Für die Eintracht traf Angreifer Hugo Ekitiké (37.), ehe Bayers Aleix Garcia nach der Pause den Endstand markierte (62.).