06.03.2025 16:31 Uhr

Hat sich Alonso vercoacht? Matthäus widerspricht

Xabi Alonso ist unzufrieden
Xabi Alonso ist unzufrieden

Bayer Leverkusen geht im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals beim FC Bayern (0:3) unter. Viele stellen die Frage: Hat sich Trainer Xabi Alonso vercoacht? TV-Experte Lothar Matthäus sieht das ganz anders. 

Nach dem Hinspiel in München steht Bayer Leverkusen in der Champions League mit dem Rücken zur Wand. Starke Bayern und eigene Fehler brockten dem Team von Xabi Alonso ein deutliches 0:3 ein. 

Die Aufstellung und der Matchplan des Trainers für den ersten der beiden Kracher in der Königsklasse lösten Diskussionen aus.

Dass Alonso der erneute Verzicht auf einen echten Strafraumstürmer wie Victor Boniface oder Patrik Schick auf die Füße gefallen ist, bestreitet Lothar Matthäus.

"Ich finde es nicht. Er hat ja einen Plan. Und der Plan ist vor vier Wochen eigentlich ohne den Mittelstürmer hundertprozentig aufgegangen", sagte Matthäus im Exklusivinterview mit RTL/ntv und sport.de.

Es geht auch ohne Strafraumkante

"Nicht vom Ergebnis, sondern von der Spielweise." Er habe es noch nie gesehen, dass eine Mannschaft den FC Bayern 90 Minuten dominierte wie Bayer Leverkusen Mitte Februar im Heimspiel (0:0).

Damals hatte die Werkself die Bayern über die gesamte Partie im Griff, hatte einige Hochkaräter, blieb aber ohne Torerfolg. "Da hat man auch ohne Schick oder Boniface gespielt. Und natürlich wollte er Ähnliches auch gestern haben."

Dass es diesmal anders lief, lag laut Matthäus vor allem am Gegner. Der FC Bayern habe "anders dagegen gehalten, selbst die "Initiative übernommen" und "deswegen hat es gestern nicht so funktioniert, wie es sich Xabi Alonso das gewünscht hat", so der Weltmeister von 1990. 

Natürlich hätten auch das frühe Gegentor und Szenen wie der Kovar-Patzer oder der Platzverweis dazu geführt, dass alles "Pro Bayern" gelaufen ist.

"Aber es gibt noch ein Rückspiel und ich bin mir sicher, dass Leverkusen versucht, das Spiel, was gestern Bayern gemacht hat, wieder zu spiegeln, wie sie das vor wenige Wochen auch gemacht haben", so Matthäus.

Matthäus sieht noch eine Chance für Leverkusen: "Heiße Kiste"

Abschreiben will der DFB-Rekordspieler Leverkusen noch nicht. Wenn es die Werkself noch mal schaffen sollte, Bayern wie im vergangenen Heimspiel unter Druck zu setzen, nicht ins Spiel kommen zu lassen, viele Ballgewinne hat und vielleicht ein frühes Tor schafft, "dann wird es noch eine ganz heiße Kiste oder kann eine ganz heiße Kiste werden", sagte der 63-Jährige.

"Bayern müsste die gleiche Leistung bringen wie gestern auch mit dieser Energie, mit diesem Selbstbewusstsein auch vorne drauf zu gehen. Wenn sie das nicht schaffen und Leverkusen schießt ein frühes Tor, dann ist es auch noch eine Chance, dass Leverkusen ins Viertelfinale kommen könnte."