Eberl? Kompany? Matthäus verteilt Zeugnisse beim FC Bayern

RTL-Experte Lothar Matthäus stellt Max Eberl ein gemischtes Zeugnis für seine bisherige Arbeit als Sportvorstand des FC Bayern aus.
"Max hat es nicht einfach. Es kommen nach wie vor ehemalige Verantwortliche mit ins Spiel. Uli Hoeneß ist die graue Eminenz, sein Wort hat auch in der Öffentlichkeit viel Gewicht. Max hat nicht das Sagen, wie er es beispielsweise bei Borussia Mönchengladbach gehabt hat", erklärte Matthäus im exklusiven Gespräch mit RTL/ntv und sport.de. "In München sind auch mehr Medien dabei, jeder beim FC Bayern hat seinen eigenen Journalisten, das war schon früher so."
Eberl habe "viel Geld ausgegeben für Vertragsverlängerungen, dafür wurde er ja auch kritisiert", ergänzte der Rekord-Nationalspieler. "Er hat nicht alles richtig gemacht. Aber zum Beispiel bei Michael Olise, der ja vorher weniger bekannt war, hat er ein gutes Näschen gehabt. Ich würde ihm die Note 3+ geben."
FC Bayern: Großes Matthäus-Lob für Kompany
Eine durchweg positive Beurteilung erhielt Trainer Vincent Kompany von Matthäus für seine erste Saison an der Seitenlinie des FC Bayern. "Ich habe schon nach seinen ersten zwei Monaten im Amt gesagt, dass mir das wieder gefällt, was ich seit Jahren vermisst habe. Es gibt wieder offensiven, attraktiven, erfolgreichen Fußball und auch weniger Schlagzeilen über ihn, sondern über die Mannschaft."
In der Champions League habe der FC Bayern zwar nicht immer gute Leistungen gezeigt und das eine oder andere Spiel "zu viel" verloren, konstatierte Matthäus. "Aber es steht wieder eine Einheit auf dem Platz und das macht den Fans Freude. Daran hat Kompany einen großen Anteil."
Das Team des 39 Jahre alten Belgiers, das mit einem Sieg am Samstag (15:30 Uhr) im Bundesligaspiel bei RB Leipzig den Titel endgültig perfekt machen kann, sei "der verdiente deutsche Meister", betonte Matthäus.
BVB noch in die CL? Das sagt Lothar Matthäus
Kein echter Konkurrent für den FC Bayern im Titelrennen war in dieser Saison der langjährige Hauptrivale Borussia Dortmund. Immerhin darf der BVB unter dem neuen Cheftrainer Niko Kovac aber im Endspurt noch auf die Champions-League-Teilnahme hoffen.
"Niko Kovac hat in den ersten Wochen in Dortmund etwas Probleme gehabt. Er musste sich erst an die Mannschaft gewöhnen, die Charaktere der Spieler kennenlernen. Das war nicht einfach, aber er hat genügend Erfahrung und hat der Mannschaft das mitgegeben, was ihn selbst als Spieler ausgezeichnet hat: eine Einheit auf dem Platz zu bilden, immer das Beste zu geben füreinander. Das ist in den letzten Wochen gut gelungen", sagte Matthäus.
Im Video: Basler exklusiv: "Der FC Bayern muss sich Gedanken machen"
Das Restprogramm des aktuell auf Tabellenplatz sechs notierten BVB sei "machbar, um noch einen Champions-League-Platz zu erreichen", urteilte der Weltmeister von 1990.