05.05.2025 21:10 Uhr

Exklusiv: Neururer reagiert auf Kölns Trainer-Überraschung

Ein Bild aus dem Jahr 2013: Friedhelm Funkel (l.) und Peter Neururer
Ein Bild aus dem Jahr 2013: Friedhelm Funkel (l.) und Peter Neururer

Das Trainerkarussell in der 2. Bundesliga hat richtig Schwung aufgenommen. Der 1. FC Köln setzt im Aufstiegsendspurt auf Feuerwehrmann Friedhelm Funkel. Kult-Trainer Peter Neururer sieht die Kölner mit dieser Personalie gut aufgestellt. 

Der anvisierte Aufstieg des 1. FC Köln ist in den vergangenen Wochen ins Wanken geraten. Nach dem schwachen 1:1 im Heimspiel gegen Jahn Regensburg zog der Klub am Wochenende Konsequenzen und trennte sich von Trainer Gerhard Struber, auch Sportchef Christian Keller musste gehen. Am Montag wurde dann Friedhelm Funkel als neuer Coach vorgestellt.

Mit dem Trainer-Routinier geht der 1. FC Köln in die entscheidende Saisonphase. 

Der langjährige Zweitliga- und Bundesliga-Trainer Peter Neururer glaubt, dass der Traditionsklub mit dem neuen Trainer den Aufstieg packen kann. 

Neururer: "Funkel weiß, wie es geht"

"Mit Friedhelm Funkel haben sie mit Sicherheit auf zwei Spiele bezogen einen, der weiß, wie es geht. In Nürnberg und zuhause gegen Kaiserslautern sollten drei Punkte Vorsprung reichen", sagte der 70-Jährige im Gespräch mit RTL/ntv und sport.de.

Der Feuerwehrmann sei der Richtige "in dieser Situation bei diesem Verein", betonte Neururer. Eine Alternative habe es aber auch nicht gegeben.

Er drücke dem Effzeh für den Aufstieg die Daumen. "Ich hoffe, dass es der FC schafft. Sie haben es in der eigenen Hand. Was will man mehr?", so Neururer.

In den wohl zwei (bei Relegation vier) Spielen könne ein Trainer vor allem etwas in der Führung und Ansprache der Mannschaft bewegen, erklärte Neururer. "Zum Beispiel in der Vereinfachung von Dingen oder dem Vermeiden von Versagensängsten." Auf das Fußballerische und Körperliche habe man hingegen in so einer kurzen Zeitspanne "null Einfluss".

Für Funkel geht es jetzt darum, wieder Optimismus und positive Gedanken zu verbreiten. Nach dem überraschenden Remis gegen Schlusslicht Regensburg hatten die Fans die Leistung des Teams mit einem lauten Pfeifkonzert und "Struber raus"-Rufe quittiert. Bisweilen wirkte die Stimmung im Stadion, als sei der FC im Abstiegskampf.

Trainer-Chaos in der 2. Liga ist "Wahnsinn"

Wie also kann Funkel wieder Euphorie erzeugen? "Das ist relativ einfach. Wenn sie in Nürnberg gewinnen, geht das schnell. In die andere Richtung ist es aber auch so", erklärte Neururer.

Am Freitag spielt der 1. FC Köln auswärts in Nürnberg, am letzten Spieltag geht es womöglich gegen den 1. FC Kaiserslautern um alles. 

Wer steigt auf? Neururer legt sich schnell auf die Favoriten fest: "Der HSV und Köln."

Der Rauswurf von Struber war der 13. in dieser Saison, am Montag folgte dann noch die 14. mit der Entlassung von Jan Siewert in Fürth. Schon zuvor hatte Neururer deutlich gesagt: "Was in diesem Jahr in der zweiten Liga passiert, ist Wahnsinn. Trainer dürfen nicht mal die kleinste Krise bewältigen, dann sind sie schon weg."